Deutschland verliert an Wettbewerbsfähigkeit
lz Frankfurt – Die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland hat im vergangenen Jahr deutlich gelitten. Im neuesten Ranking der Business School IMD in Lausanne rangiert die Bundesrepublik nun auf dem 12. Platz (2015: 10. Platz) hinter Luxemburg, Kanada, Norwegen und Irland, knapp vor Katar, Taiwan und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Deutschland hat vor allem bei der Infrastruktur, der Bürokratie und beim Regierungshandeln sowie der Effizienz im Wirtschaftsleben Federn gelassen und Plätze verloren.Im IMD World Competitiveness Yearbook 2016 wird die Wettbewerbsfähigkeit von Staaten anhand von 342 Kriterien geprüft, die von der wirtschaftlichen Entwicklung, der Bürokratie und Ordnungspolitik, der Effizienz der Regierungsarbeit sowie der Unternehmen bis hin zur Qualität der Infrastruktur reichen. Ergänzend wurden mehr als 5 400 Manager und Unternehmer befragt, um die Probleme im jeweiligen Land besser zu verstehen.Zwar rangiert Hongkong/China auf dem ersten Platz des Rankings, insgesamt ist die Wettbewerbsfähigkeit der asiatischen Länder im vergangenen Jahr aber eher zurückgegangen, warnt das IMD. Nur Hongkong und Singapur (Platz 4) würden sich diesem Trend widersetzen.Die Schweiz hat sich auf die zweite Position vorgeschoben (von Platz 4), die USA sind von Platz 1 auf Platz 3 abgerutscht. Schweden und Dänemark haben sich auf den 5. Platz (von 9) bzw. auf den 6. Platz (von 8) vorgekämpft.Das IMD betont, dass vor allem die osteuropäischen Länder wettbewerbsfähiger geworden sind, weil sie eine Reihe von Reformen umgesetzt hätten und die Regulierung wirtschaftsfreundlicher gestaltet worden sei. Tschechien, Litauen und Estland liegen jetzt vor Frankreich (Platz 32), Spanien (34) und Italien (35). Ungarn und Rumänien seien kräftig am Aufholen, lobt IMD-Direktor Arturo Bris. Der Durchbruch der osteuropäischen Ökonomien in die Top 20 sei “nicht mehr weit weg”.