Die Realwirtschaft im Blick
lz – Die Abnabelung der Finanz- von der Realwirtschaft hat Norbert Irsch (67) schon seit jeher sehr kritisch begleitet. Denn durch seine Arbeit als Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe weiß er, wo den Unternehmen in Industrie, Handel und Dienstleistungen der Schuh drückt, was ein metaphysisch entrückter Finanzsektor schon wegen seines gigantischen Volumens hier anrichten kann und wie der immer schnellere Takt an den Finanzmärkten und in den Medien vielfach den Blick für die eigentlich zentralen Trends und Entscheidungen verstellt.Dass sich Irsch diesen Blick selber immer bewahren konnte, ist wohl auch seiner Ausbildung und Karriere zu verdanken. Neben Wirtschaftswissenschaften studierte Irsch nämlich auch Elektrotechnik an der RWTH Aachen, arbeitete dann bei der Monopolkommission, bevor er in die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) 1981 eintrat. Dort war er für eine Zeit lang auch in der Export- und Projektfinanzierung tätig, für die Unterstützung von Förderbanken und im Europasekretariat. Seit 1996 ist er Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung und seit 2000 Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Ende August wird er altersbedingt ausscheiden. Seinen Platz übernimmt dann zum 1. September Jörg Zeuner, zuletzt Chefökonom bei der VP Bank in Vaduz/Liechtenstein.