Digitaler Wandel bereitet Unbehagen
wf Berlin – Die “Generation Mitte” hat ein äußerst ambivalentes Verhältnis zum digitalen Wandel. Zu diesem Ergebnis kommt eine Allensbach-Umfrage im Auftrag des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Danach empfinden die 30- bis 59-Jährigen diffuses Unbehagen mit Blick auf Datenmissbrauch und Angst vor Überwachung. “Trotzdem kauft die ‘Generation Mitte’ häufig online ein, gibt ihre Daten an Kunden- und Bonusprogramme, ist Mitglied in den sozialen Netzwerken und treibt den digitalen Wandel aktiv voran”, sagte die Geschäftsführerin des Instituts für Demoskopie Allensbach, Renate Köcher, vor der Presse in Berlin. Zudem sehen 70 % der Befragten zwischen 30 und 59 Jahren den digitalen Wandel als starken Treiber für Veränderungen in der Gesellschaft. Mit 68 % glauben nur etwas weniger der Befragten, dass sich das Land durch mehr ältere und immer weniger jüngere Menschen stark verändern wird. Auch hier zeigt sich die “Generation Mitte” Köcher zufolge widersprüchlich: die 30- bis 59-Jährigen seien zwar sehr gut über die Konsequenzen in der alternden Gesellschaft informiert, rechneten aber in ihrem eigenen Alltag kaum mit Folgen. Nur 36 % der Befragten glauben laut Umfrage, dass der demografische Wandel starke Auswirkungen auf das persönliche Umfeld haben wird. Für GDV-Präsident Alexander Erdland ist die Zögerlichkeit bei der privaten Altersvorsorge “klar Folge des gegenwärtigen Nichtstuns der Politik im Bereich Eigenvorsorge”.