DIHK sieht weiter Probleme bei Fachkräfteausbildung
ba Frankfurt – Deutsche Unternehmen haben es immer noch schwer, den dringend benötigten Nachwuchs an Fachkräften heranzuziehen. 2018 blieben trotz leichter Fortschritte im Vergleich zum Vorjahr 32 % der 546 600 angebotenen Ausbildungsplätze unbesetzt, wie eine Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) ergeben hat. 2017 waren es noch 34 %, wobei die Anzahl betrieblicher Ausbildungsplätze noch um 19 000 geringer war. In den kommenden Jahren müssen viele erfahrene Mitarbeiter ersetzt werden, wenn die Generation der Baby-Boomer in Rente geht. Bereits heute nennen viele Unternehmen den Fachkräftemangel als Engpassfaktor – trotz der sich derzeit kräftig abkühlenden Konjunktur.Achim Dercks, der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer, macht aber auch positive Anzeichen aus: “Trotz der demografischen Entwicklung und der Studienneigung vieler junger Menschen ist der Abwärtstrend bei den Ausbildungsverträgen vorerst gestoppt.” 2018 konnten die Betriebe trotz weiter rückläufiger Schülerzahlen insgesamt mehr Ausbildungsverträge abschließen und auch 2019 werde das Niveau nahezu gehalten, sagte Dercks. Allerdings hat 2018 fast jedes zehnte Unternehmen gar keine Azubi-Bewerbung bekommen. Das sind fünfmal so viele Betriebe wie noch 2012.Mit Blick auf die Digitalisierung stellte Dercks fest, dass für 77 % der Betriebe IT-Kenntnisse der Jugendlichen ein wichtiges Einstellungskriterium seien. Allerdings brächten diese häufig nicht die nötige Sensibilität im Umgang mit Daten und dem Datenschutz mit. Dafür macht er Verbesserungen bei den Sozialkompetenzen – insbesondere in puncto Interesse und Belastbarkeit – sowie bei der sowieso schon hohen Teamfähigkeit aus. Die Motivation der Azubis hingegen sei in 63 % der Fälle eine Herausforderung für den Ausbildungsbetrieb. Bei Geflüchteten, deren Integration zunehmend gelebte Praxis werde, seien mangelnde Deutschkenntnisse weiter ein Thema.