Draghi fordert Kriseninstrument

Börsen-Zeitung, 12.5.2018 Reuters Frankfurt - Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, macht sich für ein neues Kriseninstrument in der Eurozone stark, mit dem ein Auseinanderdriften der Länder im Fall schwerer...

Draghi fordert Kriseninstrument

Reuters Frankfurt – Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, macht sich für ein neues Kriseninstrument in der Eurozone stark, mit dem ein Auseinanderdriften der Länder im Fall schwerer wirtschaftlicher Schocks verhindert werden soll. Damit könne “eine Extraschicht an Stabilisierung” geschaffen werden, sagte er bei einer Veranstaltung in Florenz. Die rechtliche Ausgestaltung sei aber schwierig, und auch die politische Umsetzung nicht leicht. Dies gelte für die verschiedensten Formen von Maßnahmen bis hin zu einem vollwertigen Haushalt.”Unsere Arbeit an der Gestaltung und an dem passenden Zeitplan für solch ein Instrument sollten weitergehen”, sagte Draghi. Finanzmärkte seien in der Lage, Länder stark unter Druck zu setzen. In der Folge könne das Wirtschaftswachstum gebremst werden und sich die Haushaltssituation verschlechtern. Für derartige Situationen sei eine solche Eingriffsmöglichkeit erforderlich.Mit seinen Überlegungen springt Draghi Frankreichs Präsident Emmanuel Macron zur Seite, der ein eigenes Eurozonen-Budget vorgeschlagen hat. In Berlin stieß Macron damit allerdings auf Skepsis.