ZUR PERSON

Durchstarterin

ms - Neues Jahr, neuer Job: Am 1. Januar hat Isabel Schnabel offiziell ihren ersten Arbeitstag bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Dann beginnt ihre achtjährige Amtszeit als Mitglied im sechsköpfigen Direktorium. Das Gremium leitet die...

Durchstarterin

ms – Neues Jahr, neuer Job: Am 1. Januar hat Isabel Schnabel offiziell ihren ersten Arbeitstag bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Dann beginnt ihre achtjährige Amtszeit als Mitglied im sechsköpfigen Direktorium. Das Gremium leitet die Tagesgeschäfte der Notenbank und ist Teil des 25-köpfigen EZB-Rats, der über die Geldpolitik entscheidet.Der Aufstieg ist für die 48-Jährige der vorläufige Höhepunkt einer beeindruckenden Karriere. Die Ökonomin, die in Mannheim, Paris, Sankt Petersburg und Berkeley studiert und 2003 in Mannheim mit summa cum laude promoviert hat, ist seit Dezember 2015 Professorin für Finanzmarktökonomie an der Universität Bonn und seit Juni 2014 Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, der fünf Wirtschaftsweisen. Inzwischen gehört die dreifache Mutter zu den meistzitierten und einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftlern im deutschsprachigen Raum.In der EZB haben viele die Hoffnung, dass Schnabel einen Beitrag dazu leisten wird, das angespannte Verhältnis zwischen der Notenbank und der deutschen Öffentlichkeit zu verbessern – zumal nach dem Wechsel an der EZB-Spitze von Mario Draghi zu Christine Lagarde. Schnabel übernimmt den neuen Posten von Sabine Lautenschläger, die ihr Amt Ende Oktober auch aus Frust über die ultralockere EZB-Politik vorzeitig niedergelegt hatte. Schnabel hat es sich auch zum Ziel gesetzt, die Geldpolitik einer breiteren Öffentlichkeit besser zu erklären.