Durchwachsene Wirtschaftsdaten in Japan

Preise und Konsum legen Rückwärtsgang ein

Durchwachsene Wirtschaftsdaten in Japan

mf Tokio – Japans neue Konjunkturdaten deuten auf das fünfte Quartal mit Wirtschaftswachstum in Folge. Einerseits bestätigen sie die positive Einschätzung der Bank of Japan, die erstmals seit neun Jahren von einer “Expansion” spricht. Andererseits belegt die schwache Preisentwicklung, dass die ultraexpansive Geldpolitik immer noch nicht wirkt.Die Industrieproduktion sank im März um 2,1 % zum Vormonat. Für das gesamte Quartal ergibt sich jedoch noch eine Steigerung um 0,1 % zum Vorquartal. Im April soll die Produktion laut Prognose der Hersteller zudem um 8,9 % zum Vormonat anziehen. Die Arbeitslosenquote verharrte auf dem 22-Jahres-Tief von 2,8 %. Jedoch stieg die Zahl der offenen Stellen je 100 Bewerber um 2 auf 145. Das ist der höchste Wert seit November 1990.Die Kerninflationsrate verharrte im März auf 0,2 %. Aber die von der Notenbank favorisierte Preisrate ohne frische Lebensmittel und Energie fiel erstmals seit Juli 2013 mit minus 0,1 % in den negativen Bereich. Bisher hatte Gouverneur Haruhiko Kuroda die schwache Preisentwicklung mit den fallenden Energiepreisen erklärt. “Jetzt braucht er eine neue Begründung”, kommentierte Japan Macro Advisors.Der private Konsum überzeugte nicht. Die Haushalte gaben im März 2,9 % weniger als im Vormonat bzw. 1,3 % weniger als im Vorjahr aus. Das war der erste Rückgang seit drei Monaten nach starken Zuwächsen im Januar und Februar. Unterm Strich wuchs der Privatkonsum jedoch im ganzen Quartal um 1,1 % zum Vorquartal, was ebenfalls für ein Wachstum der Gesamtwirtschaft spricht.