Konjunktur

Einzelhändler der Eurozone verlängern Schwächephase

Die hohe Teuerung belastet die Kaufkraft der Konsumenten in der Eurozone. Die Einzelhändler bekommen das zu spüren: Ihre Umsätze schwächeln – und senden ein weiteres Zeichen, dass der Euroraum in eine Rezession rutscht.

Einzelhändler der Eurozone verlängern Schwächephase

Einzelhändler der Eurozone verlängern Schwächephase

ast Frankfurt

Die Einzelhändler in der Eurozone haben ihre Schwächephase im Juli fortgesetzt. Nach ersten Schätzung des europäischen Statistikamts sanken ihre Umsätze gegenüber Juni um 0,2% – in der Europäischen Union insgesamt sogar um 0,3%. Das gab Eurostat am Mittwoch in Luxemburg bekannt. Ökonomen hatten im Schnitt mit der Entwicklung gerechnet. Damit kommen auch aus dem Privatkonsum kaum positive Signale für eine etwaige konjunkturelle Erholung. Stattdessen stehen die mauen Einzelhandelsumsätze in einer Reihe mit anderen Konjunkturindikatoren und deuten immer stärker auf eine Rezession hin. Für den Juni revidierte Eurostat die Umsätze allerdings auf 0,2% nach oben – zunächst waren −0,3% gemeldet worden. Gegenüber dem Vorjahresmonat sanken die gesamten Juli-Umsätze um 1,0%. Experten hatten ein noch größeres Minus von 1,2% auf dem Zettel.

Damit setzt sich im Euroraum fort, was sich im deutschen Einzelhandel schon länger andeutet: Die weiterhin deutlich zu hohe Teuerung schmälert die Kaufkraft und damit die Konsumlust vieler Menschen im Euroraum. Das Geschäft mit Nahrungsmitteln, Getränken und Tabak legte im Juli dennoch um 0,4% zu. Die Erlöse außerhalb des Nahrungsmittelsektors zogen um 0,5% an. Der Umsatz im Versand- und Interneteinzelhandel stieg sogar kräftig um 3,8%. Bei Kraftstoffen ergab sich an den Tankstellen hingegen ein dickes Minus von 1,2%.

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