Einzelhandelsumsatz im Euroraum unerwartet schwach

Im August hat den Einzelhändlern im Euroraum die Kaufzurückhaltung der Verbraucher schwerer zu schaffen gemacht als erwartet.

Einzelhandelsumsatz im Euroraum unerwartet schwach

Einzelhandelsumsatz im Euroraum unerwartet schwach

ba Frankfurt

Die Konsumzurückhaltung der Verbraucher im Euroraum verdirbt den Einzelhändlern das Geschäft stärker als erwartet. Dem Statistikamt Eurostat zufolge fiel das saisonbereinigte Absatzvolumen im August um 1,2% niedriger aus als im Vormonat. Ökonomen hatten den Rückgang zwar erwartet, nachdem die Erlöse im Juli noch um revidiert 0,1 (zuvor 0,2)% gesunken waren, allerdings nur ein Minus von 0,5% prognostiziert. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Einzelhandelsumsätze um 2,1% zurück, nach einem Rückgang von 1,0% im Juli.

Im August gingen die Umsätze in sämtlichen Einzelhandelssparten im Monatsvergleich zurück, am stärksten aber in dem lange Zeit boomenden Internet und Versandhandel – hier meldet Eurostat ein Minus von 4,5% –, gefolgt von Motorenkraftstoffen (–3,0%). Das Absatzvolumen bei „Nahrungsmitteln, Getränken und Tabakwaren“ fiel um 1,2% und im „Nicht-Nahrungsmittelsektor“ um 0,9% niedriger aus als im Juli.

In der EU sah das Bild ähnlich aus. Unter den Mitgliedstaaten verzeichneten Portugal (–3,0%), Frankreich (–2,8%) und Belgien (–1,5%) die stärksten monatlichen Umsatzrückgänge. Die höchsten Anstiege gab es in Luxemburg (1,9%), Polen (1,7%) und Dänemark (1,6%). Die nur langsam nachgebende Inflation – im September lag die Jahresteuerungsrate mit 4,3% so niedrig wie zuletzt im Oktober 2021– zehrt an der Kaufkraft der Verbraucher. Bei ihnen hat ebenso wie im Einzelhandel die Skepsis zuletzt wieder zugenommen.

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