Eiserner Vorhang
Die Eskalation zwischen den USA und China beim Apec-Gipfel wirft dunkle Schatten voraus. Erstens senkt sie die Erwartungen, dass Donald Trump und Xi Jinping beim G 20-Gipfel in Buenos Aires Ende des Monats einen Durchbruch erzielen werden. Zweitens zeigt sie, dass es sich im USA-China-Konflikt nicht nur um einen Handelskrieg, sondern um einen Krieg der Systeme handelt. Drittens belegt sie, dass die USA immer mehr versuchen, die Welt in zwei Lager zu spalten. Beim Handel und bei Investitionen müssen sich die Staaten entscheiden, ob sie für die USA oder für China sind. US-Vize Mike Pence warnte die Pazifik-Staaten davor, durch chinesisches Geld in Abhängigkeit zu geraten. Auch bei dem neuen Nafta-Abkommen arbeiteten die USA eine Klausel ein, die es ihren Partnern verbietet, ein Handelsabkommen mit Ländern einzugehen, die keine Marktwirtschaften sind. Könnte sich die Welt also schon bald wieder in eine Art wirtschaftlichen “Eisernen Vorhang” hüllen? Es sieht fast danach aus. Nicht umsonst warnen Historiker bereits von einem neuen Kalten Krieg.jw