Ende der Einschränkungen in London nicht absehbar

75 Mill. Pfund für Evakuierungsflüge bereitgestellt

Ende der Einschränkungen in London nicht absehbar

hip London – Patrick Vallance, der wissenschaftliche Chefberater der britischen Regierung, hat Spekulationen über die Dauer der Maßnahmen gegen die Coronavirus-Pandemie als “verfrüht” bezeichnet. Die Ausgangsbeschränkungen seien erfolgreich. Es habe einen dramatischen Rückgang bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, aber auch des eigenen Autos gegeben. Die Zahl der Neuaufnahmen in den Krankenhäusern sei in den vergangenen Tagen konstant geblieben.Außenminister Dominic Raab kündigte auf der täglichen Pressekonferenz der Regierung an, bis zu 75 Mill. Pfund für Evakuierungsflüge für im Ausland gestrandete britische Staatsbürger zur Verfügung zu stellen. Die Fluggesellschaften British Airways, Easyjet, Jet2 und Titan Airways sind daran beteiligt. Aus Spanien seien bereits 150 000 Briten zurückgekehrt, hieß es. Mitarbeitern von Easyjet und Virgin Atlantic, die in den Zwangsurlaub geschickt wurden, bot das staatliche Gesundheitswesen Tätigkeiten im in zwei Wochen errichteten NHS Nightingale Hospital im Osten von London an.Unterdessen kritisierte der ehemalige Schatzkanzler George Osborne das bisweilen übereifrige Vorgehen der Polizei. “Polizeidienststellen, die Läden davon abhalten, Ostereier zu verkaufen, schwarze Farbe in Seen schütten, Straßensperren errichten und Spaziergänger mit Drohnen verfolgen, haben den gesunden Menschenverstand komplett fahren lassen und untergraben die Zustimmung der Öffentlichkeit” zu den Maßnahmen der Regierung. Die Polizei von Derbyshire hatte die “Blaue Lagune”, einen See in der Nähe von Buxton, der gerne als Selfie-Hintergrund benutzt wird, schwarz eingefärbt. Die Association of Convenience Stores berichtete von Lokalverwaltungen und Polizeidienststellen, die gegen den Verkauf von Schokoladeneiern vorgehen.Fitch Ratings senkte bereits in der vergangenen Woche die Bewertung der Bonität des Vereinigten Königreichs von “AA” auf “AA -“. Die Herabstufung spiegele nicht nur den schweren kurzfristigen wirtschaftlichen Schaden wider, der Großbritannien durch die Coronavirus-Pandemie entstehe, sondern auch die anhaltende Ungewissheit über die künftigen Handelsbeziehungen zwischen dem Land und der Europäischen Union. Die öffentlichen Haushalte würden durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Folgen der Pandemie erheblich geschwächt.