Es ist kaum vorstellbar, aber inmitten der schwersten Krise seit Jahrzehnten gilt in Spanien immer noch ein Haushaltsplan, den die konservative Vorgängerregierung 2018 durchs Parlament gebracht hatte. Der Sozialist Pedro Sánchez war danach mit seinen Finanzplänen zwei Mal gescheitert. Doch nun sieht es nach einem Durchbruch aus. Die Minderheitsregierung aus Sozialisten und Linken sollte für den am Dienstag beschlossenen Plan genügend Stimmen im Unterhaus zusammenbekommen. Es ist auch höchste Eisenbahn, um den weiteren Absturz der Wirtschaft zu verhindern. Die Linken verkündeten unter Verweis auf die massiven Mehrausgaben das “Ende der Austerität”. Sie haben aber erkannt, dass es sich nicht um ein reines Konjunkturprogramm handelt. Vielmehr ermöglicht die Situation, mit den Milliarden aus dem europäischen Wiederaufbaufonds die überfällige Reform des spanischen Wirtschaftsmodells voranzubringen. Daran haben auch die Oppositionsparteien ein Interesse, die in einigen Regionen regieren und von dem Geldsegen mitprofitieren.ths