Serie zur US-Wahl (Teil 1):Die Ausgangsposition

Endspurt im Rennen um die US-Präsidentschaft

Im Duell um die US-Präsidentschaft zwischen Kamala Harris und Donald Trump wird mit harten Bandagen gekämpft. Die Vizepräsidentin hält zwei Monate vor der Wahl gute Karten, muss aber vorsichtig sein.

Endspurt im Rennen um die US-Präsidentschaft

Harter Kampf ums Weiße Haus

Serienstart zur US-Wahl: So stehen die Chancen für Harris und Trump

det Washington
Bericht Seite 9

Schon ab dieser Woche können Wähler in mehreren US-Staaten vorzeitig ihre Stimmen für die US-Präsidentschafts- und die Kongresswahlen abgeben. In zwei Monaten – am 5. November – wird dann das letzte Wort darüber gesprochen, ob Kamala Harris oder Donald Trump ab Januar in Washington die Regierungsgeschäfte führen wird. Auch darüber, welche Partei im Kongress die Mehrheit stellen wird und somit die Regierungsfähigkeit des nächsten Präsidenten maßgeblich beeinflussen kann. Der erste Beitrag unserer neuen Serie zu den US-Wahlen befasst sich mit der Ausgangslage, den Aussichten und den Strategien der beiden Kandidaten.

Derzeit befindet sich die amtierende Vizepräsidentin im Aufwind und hat neun Wochen vor der Wahl gute Karten. Harris muss aber bei einem Gegner, der immer für Überraschungen gut ist, stets über die Schulter schauen. Umfragen zufolge genießt sie einen Vorsprung von etwa 3 Prozentpunkten, der aber schnell wieder verschwinden kann. Insbesondere dann, wenn sie in der am kommenden Dienstag stattfindenden Fernsehdebatte stolpern sollte. Oder wenn es dem Republikaner Trump in den nächsten Wochen gelingt, ihr in den Augen der Wähler das hohe Preisniveau sowie die Einwanderungskrise zur Last zu legen.

Harris hingegen wird versuchen, die Diskussion auf politische Inhalte zu lenken. Sie will Preisabsprachen in der Lebensmittel- und der Pharmaindustrie verbieten. Auch will sie Erstkäufern mit staatlichen Zuschüssen den Kauf eines Eigenheims erleichtern. Zudem plant sie, Kleinbetriebe steuerlich zu entlasten. Trump schimpft über ihre staatlichen Ausgabenprogramme, die „sozialistisch“ seien, und versucht, seine Gegnerin als „linksradikale Extremistin“ zu brandmarken.

Bisher kommen die Angriffe nur bei Trumps politischer Basis an. Er muss aber neue Wähler dazugewinnen, falls er nicht die zweite Wahlniederlage in Folge einstecken will. Deswegen appellieren seine Berater eindringlich an den Ex-Präsidenten, von persönlichen Attacken Abstand zu nehmen und sich auf politische Inhalte zu konzentrieren. Aufrufe, die der Republikaner aber bisher ignoriert.  

Zum Serienstart: Offenes Rennen um den Chefsessel im Weißen Haus

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