Erbschaftsteuer: Seehofer bleibt hart
dpa-afx München – Kurz vor dem nächsten Koalitionstreffen zur Reform der Erbschaftsteuer sind die Einigungschancen ungewiss. CSU-Chef Horst Seehofer bekräftigte am Montag in München die bisherige Linie seiner Partei: Große Vermögen sollten im Erbfall besteuert, Arbeitsplätze in Familienunternehmen aber geschützt werden. “Alles, was dazu dient, Arbeitsplätze zu erhalten, sollte von der Politik belohnt werden und nicht bestraft”, sagte Seehofer. Am Mittwoch wollen Seehofer, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und SPD-Chef Sigmar Gabriel in Berlin über das Thema sprechen. In der Koalition wird seit Monaten gestritten, wie hoch die Belastungen für die mittelständische Wirtschaft sein sollen oder dürfen. Die Neuregelung ist notwendig, weil das Bundesverfassungsgericht die alte Regelung in Teilen gekippt hat. Die Karlsruher Richter haben der Bundesregierung bis Ende Juni Zeit gegeben, die bisherige Begünstigung von Firmenerben neu zu regeln. Zuletzt war eine Einigung am Widerstand Seehofers gegen einen Kompromissvorschlag gescheitert. Die CSU will die Erben mittelständischer Firmen weitgehend von der Erbschaftsteuer verschonen.