Erholung in den USA beschleunigt sich
det Washington – Trotz anhaltender Unsicherheit über die Erholung am US-Arbeitsmarkt scheint sich die konjunkturelle Erholung in den USA weiter zu beschleunigen. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums stiegen während der vergangenen Woche die Erstanträge auf Arbeitslosengeld um 13 000 auf 336 000 und übertrafen damit die Markterwartungen, die sich bei knapp 330 000 eingependelt hatten. Gleichwohl fiel der Vierwochenschnitt um 2 250 auf 330 500 und lag somit deutlich unter dem Wert des entsprechenden Vormonats. Spalt in der FedDie Zahlen spiegeln zugleich den Spalt innerhalb der US-Notenbank über die Lage am Arbeitsmarkt und die Zukunft des Anleihenkaufprogramms wider. Wie aus dem Protokoll der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses hervorging, glauben einige Fed-Gouverneure nach wie vor, dass die Erholung am Arbeitsmarkt zu fragil ist, um den Umfang der Ankäufe von monatlich 85 Mrd. Dollar zu reduzieren. Dennoch glauben Ökonomen, dass Befürworter eines allmählichen Ausstiegs in der Mehrheit bleiben werden und die Notenbank von September an beginnen wird, die Anleihenkäufe zurückzufahren.Ein durchwegs positives Bild zeichnen hingegen Eckdaten vom Häusermarkt und aus dem produzierenden Gewerbe. So kletterte der Markit-Einkaufsmanagerindex im August gegenüber Juli um 0,2 auf 53,9 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit sieben Monaten. Neuaufträge legten um 1,1 Punkte zu. Auch bei der Beschäftigungs- und der Exportkomponente wurden Zuwächse verzeichnet. Ein Gesamtwert von über 50 Punkten deutet auf Expansion in der Industrie hin. Nach Angaben der Federal Housing Finance Agency stiegen die Preise für Einfamilienhäuser, die von den staatlichen Hypothekenversicherern Fannie Mae und Freddie Mac finanziert werden, im Juni gegenüber dem Vormonat um 0,7 % und im Jahresvergleich um 7,7 %.Optimistisch stimmte auch der vom Conference Board veröffentlichte Index der Frühindikatoren, der im Juli um 0,6 Prozentpunkte auf 96,0 anzog. Die Verbesserung und der “beschleunigte Anstieg während der vergangenen sechs Monate deuten auf stärkeres Wirtschaftswachstum während der zweiten Jahreshälfte hin”, sagte Conference-Board-Ökonom Kenneth Goldstein. Zunahmen wurden demnach bei fast allen Teilkomponenten verzeichnet. Schwachstellen bleiben den Angaben von Goldstein zufolge die Investitionsausgaben sowie das schleppende globale Wachstum, das auf der US-Exportwirtschaft laste.