Erste Corona-Spuren im Warenhandel mit China

Destatis: Größere Auswirkungen ab März

Erste Corona-Spuren im Warenhandel mit China

ba Frankfurt – Die deutschen Exporteure haben im Februar ihre Geschäfte überraschend noch einmal ausgeweitet. Für die kommenden Monate erwartet das Statistische Bundesamt (Destatis) allerdings rückläufige Zahlen wegen der Corona-Pandemie und der in den vergangenen Wochen ergriffenen drastischen Schutzmaßnahmen. Mit größeren Auswirkungen rechnen die Wiesbadener Statistiker ab dem Berichtsmonat März – da diese Daten derzeit erfasst würden, sei eine erste Einschätzung bislang aber nicht möglich.In dem am Donnerstag veröffentlichten Zahlenwerk für Februar hat die Coronakrise allerdings erste klar erkennbare Spuren hinterlassen. So ist der Warenhandel mit China, wo das neuartige Coronavirus (Sars-CoV-2) ausgebrochen ist, im Februar den zweiten Monat in Folge gesunken. Im Januar hatte Destatis aus dem Rückgang des Warenverkehrs mit dem Reich der Mitte noch keine eindeutigen Auswirkungen des Ausbruchs des Coronavirus abgeleitet. Im Jahresvergleich sind im Februar die Exporte nach China um 8,9 % auf 6,8 Mrd. Euro gesunken, die Importe fielen um 12,0 % auf 7,4 Mrd. Euro. Im Januar betrug das Minus bei den Ausfuhren 6,5 %, während aus China 0,5 % weniger Waren importiert wurden. China war nach neuesten Destatis-Zahlen 2019 Deutschlands wichtigster Handelspartner und das drittwichtigste Exportland.Insbesondere die Nachfrage nach Waren “Made in Germany” aus den EU-Ländern, die nicht dem gemeinsamen Währungsraum angehören, hat den hiesigen Exporteuren Rückenwind verliehen. Laut Destatis wurden im Februar insgesamt deutsche Waren im Wert von 109,3 Mrd. Euro exportiert und Waren im Wert von 88,5 Mrd. Euro importiert, das sind 0,4 % mehr bzw. 2,9 % weniger als im Vorjahr. Kalender- und saisonbereinigt sind die Ausfuhren um 1,3 % im Monatsvergleich gestiegen, wohingegen Ökonomen im Schnitt ein Minus von 1,0 % erwartet hatten. Im Januar waren die Exporte um revidiert 0,1 (zuvor: 0,0) % geklettert. Auch die Importe sanken im Februar mit 1,6 % etwas kräftiger als mit – 1,0 % prognostiziert. Handelsüberschuss steigtDer Handelsüberschuss weitete sich dementsprechend im Jahresvergleich von 17,8 Mrd. Euro auf 20,8 Mrd. Euro aus. Im Januar lag der Positivsaldo der Handelsbilanz noch bei 13,8 Mrd. Euro. Kalender- und saisonbereinigt lag der Überschuss der Außenhandelsbilanz im Februar 2020 bei 21,6 Milliarden Euro. Die Leistungsbilanz schloss im Februar mit einem Überschuss von 23,7 Mrd. Euro ab – im Januar lag der Überschuss bei 16,8 Mrd. Euro, im Februar 2019 bei 15,8 Mrd. Euro. Den größten Zuwachs im Vergleich zu Februar 2019 erzielten die Exporteure im Geschäft mit den EU-Ländern außerhalb der Eurozone (+6,2%). Im Jahresvergleich nahmen die Exporte in Staaten der Eurozone um 1,3 % ab, in Drittstaaten wurde 0,1 % weniger Waren ausgeführt.