BZ Frankfurt – Die Corona-Rezession hat ein großes Loch in den deutschen Staatshaushalt gerissen. Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung gaben im ersten Halbjahr zusammen 51,6 Mrd. Euro mehr aus, als sie einnehmen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das Defizit entspricht 3,2 % des Bruttoinlandsproduktes – es war das erste Defizit seit 2011. Zum Vergleich: Im ersten Halbjahr 2019 stand noch ein Überschuss von 46,5 Mrd. Euro zu Buche. Bei den Einnahmen gab es erstmals seit 2010 einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Ausgaben des Staates erhöhten sich dagegen um 9,3 %. Auch im Gesamtjahr 2020 dürfte der Fiskus nach acht Jahren mit Überschüssen nacheinander tiefrote Zahlen schreiben. Die Bundesbank rechnet mit einem Defizit von etwa 7 %.