Erzeugerpreise in den USA zeigen sich stabil

Spekulation über geänderte Wortwahl der Fed

Erzeugerpreise in den USA zeigen sich stabil

det Washington – In den USA sind die Erzeugerpreise im August gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben. Im Juli hatten sich Waren und Dienstleistungen auf Produzentenebene noch um 0,1 % verteuert. Beide saisonbereinigten Monatswerte entsprachen den Markterwartungen. Wie das US-Arbeitsministerium berichtete, stiegen die Preise im Jahresvergleich um 1,8 %. Da die Teuerungsrate weiterhin unter dem Inflationsziel der Notenbank liegt, glauben Analysten nicht, dass die jüngste Statistik nennenswerten Einfluss auf den Ausgang der laufenden Sitzung des Offenmarktausschusses (FOMC) haben wird.Der Rückgang der Warenpreise um 0,3 % wurde im Vormonat durch eine Verteuerung der Dienstleistungen um 0,3 % ausgeglichen. Zu den rückläufigen Güterpreisen trug deutlich billigere Energie maßgeblich bei. Laut Arbeitsministerium machte der entsprechende Unterindex, der im August um 1,5 % einbrach, 80 % des Preisrückgangs aus. Ohne Berücksichtigung der schwankungsanfälligen Energie- und Lebensmittelpreise stieg der Index im August um 0,1 %. Die saisonbereinigte Jahresrate stieg im August gegenüber dem Juli-Wert von 1,7 % um 0,1 Prozentpunkte, während die Kernrate in beiden Monaten 1,6 % betrug.”In beiden Monaten haben sinkende Energiepreise die Gesamtinflation eingedämmt, das wird auch der Offenmarktausschuss ins Kalkül ziehen”, sagte Laura Posner, Volkswirtin bei BNP Paribas in New York. Posner glaubt nicht, dass der Bericht den Ausgang der FOMC-Sitzung beeinflussen wird. Andere Experten rechnen damit, dass die Währungshüter die jüngsten Zahlen vielmehr in einen Gesamtkontext stellen werden, der sowohl Inflationsrisiken als auch die Entwicklung am Arbeitsmarkt berücksichtigt. Am Preisziel der NotenbankNach Ansicht führender Analysten wird das Lenkungsgremium nicht aus dem Auge verlieren, dass trotz der stabilen Erzeugerpreise der Verbraucherpreisindex sich deutlich näher am Inflationsziel der Fed bewegt. Im Juli und Juni hatte die entsprechende Kernrate bei 1,9 % gelegen und die Gesamtinflation mit 2,1 % die Zielgröße der Fed sogar leicht überstiegen. Gemeinsam mit der fortgesetzten Erholung am Arbeitsmarkt könnte das Grund genug sein, in der Sprachregelung leichte Änderungen vorzunehmen.Damit rechnet auch Paul Ashworth, Chefökonom Nordamerika bei Capital Economics. “Seit geraumer Zeit gibt es verlässliche Hinweise darauf, dass Fed-Vorsitzende Janet Yellen mit Blick auf die erste Zinserhöhung künftig darauf verzichten wird, von ,beträchtlicher Zeit’ zu sprechen”, sagt Ashworth. “Yellen könnte nach der Sitzung aber durchaus betonen wollen, dass ein Verzicht auf diese Formulierung keineswegs bedeutet, dass sie früher als bisher an der Zinsschraube drehen wird”, hob Ashworth hervor. Er glaubt nach wie vor, dass nach dem erfolgten Ausstieg aus den Anleihenkäufen mindestens sechs Monate verstreichen werden, ehe die Notenbank den Leitzins wieder anhebt.