Es geht auch ohne Populisten
In Deutschland hat man leicht reden: Eine Situation wie in Schweden gab es – und die Betonung liegt auf noch – nicht. In diesem Jahr stehen aber vier Landtagswahlen an, darunter in drei östlichen Bundesländern, in denen die AfD traditionell stark abschneidet. Das schwedische Pendant zur AfD heißt Schwedendemokraten. Sie wurden bei der Reichstagswahl im September drittstärkste Kraft. Doch alle anderen Parteien von rechts bis links zogen eine klare Linie und kündigten bereits vor dem Urnengang an, mit den Schwedendemokraten nicht zusammenarbeiten zu wollen. Nun sind solche Ankündigungen beim Machtpoker um die Regierungsbildung nach der Wahl häufig nicht mehr viel wert. Doch die Politiker in Schweden haben Wort gehalten und dabei durchaus Opfer gebracht. Die Sozialdemokraten mussten schmerzliche Kompromisse schließen. Die Zentrumspartei wechselte sogar vom konservativen in den rot-grünen Block. Die Linken hatten auch eine Kröte zu schlucken. Aber Schweden hat gezeigt, dass es auch ohne Populisten geht. Daran können sich andere Länder in Europa ein Beispiel nehmen.arp