ESM-Chef sieht Chance für Portugals Marktrückkehr

Regling mittelfristig zuversichtlich für Spanien

ESM-Chef sieht Chance für Portugals Marktrückkehr

fed Luxemburg – Der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, hält die Annahme für voreilig, dass Portugal nach Ablauf seines Hilfsprogramms 2014 eine Anschlussfinanzierung durch internationale Kapitalgeber benötigt. Er hält einen erfolgreichen Exit durchaus für möglich: “Ich glaube, das Land hat eine Chance.” Regling verwies auf den Abbau von Leistungsbilanz- und Haushaltsdefiziten und die sinkende Risikoprämie am Anleihemarkt. Der Zehn-Jahres-Zins ist seit Anfang vorigen Jahres um 10 Prozentpunkte gesunken. Er liegt zwar noch bei mehr als 6 %. Regling gab allerdings zu bedenken, dass Portugal acht Monate Zeit habe, bis das aktuelle Programm auslaufe.Im Falle Griechenlands geht Regling davon aus, dass nach Ende des laufenden zweiten Programms “noch etwas getan werden muss”. Dabei sei der Spielraum für weitere Erleichterungen bei den Zinskonditionen gering, zumindest was Darlehen des ESM angehe. Andererseits rechnet Regling nur mit einem sehr überschaubaren Finanzbedarf.Spanien hat nach seiner Einschätzung beste Chancen, mittelfristig wieder an das Wachstum früherer Jahre anzuknüpfen. Gestern wurde bekannt, dass die Industrie im September erstmals seit 30 Monaten die Produktion hochgefahren hat. Der Ausstoß kletterte überraschend um 1,4 % gegenüber September 2012. Erfreuliche Meldungen kamen auch aus Nikosia. Das Stabilisierungsprogramm für Zypern ist aus Sicht der Troika “auf Kurs”. Schließlich erhielt auch Irland gute Noten von den Kapitalgebern. Das Land hat die Abschlussprüfung seines Hilfsprogramms bestanden.