hip London – Der britische Rechnungshof ist zu dem Schluss gekommen, dass der EU-Austritt Großbritannien viel teurer kommen könnte als die von der Regierung genannten 35 Mrd. bis 39 Mrd. Pfund. Allein die von der britischen Regierung anerkannten Verpflichtungen gegenüber dem Entwicklungshilfefonds EDF (European Development Fund) beliefen sich auf 2,9 Mrd. Pfund. Weil der EDF nicht unter den europäischen Verträgen eingerichtet wurde, habe ihn das Schatzamt bei seinen Schätzungen nicht berücksichtigt. Wie das National Audit Office mitteilt, führen schon vergleichsweise kleine Veränderungen bei den Annahmen zur künftigen Entwicklung zu deutlich höheren Kosten. So hänge der Beitrag, den das Land 2019 und 2020 in den EU-Haushalt einzahlen muss, davon ab, wie sich die britische Wirtschaft entwickelt. Diese Beitragszahlungen wirkten sich wiederum darauf aus, wie groß der Anteil der ausstehenden Finanzierungszusagen und Verbindlichkeiten der EU sei, den Großbritannien nach 2020 zu schultern habe. Zahlungen in das Versorgungswerk für EU-Beamte müssten noch bis mindestens 2064 geleistet werden.