EU-Befürworter warnen vor "Sprung in die Finsternis"

Kampagne für Verbleib Großbritanniens beginnt

EU-Befürworter warnen vor "Sprung in die Finsternis"

hip London – Wenige Tage nach “Vote Leave” ist in Großbritannien die Kampagne für den Verbleib des Landes in der EU angelaufen. Stuart Rose, der ehemalige Chef der Kaufhauskette Marks & Spencer, steht an der Spitze des Bündnisses “Britain Stronger In Europe”. Es sei “patriotisch”, sich für die Fortsetzung der Mitgliedschaft in der Staatengemeinschaft auszusprechen, sagte der derzeitige Chairman des Online-Supermarktes Ocado. Ein Austritt käme einem “Sprung in die Finsternis” gleich. Britische Haushalte würden dadurch um bis zu 3 000 Pfund jährlich schlechter gestellt. Anders als vorab angekündigt, schreckte er jedoch davor zurück, die Ausstiegswilligen als Drückeberger (“quitters”) zu brandmarken.Hugh Orde, ein früherer Präsident der Association of Chief Police Officers (ACPO), warnte, dass ausländische Kriminelle leichtes Spiel hätten, wenn der europäische Haftbefehl nicht mehr angewendet würde. Die Sicherheitslage würde sich aus seiner Sicht verschlechtern. Gleichwohl betonten die Vertreter der Kampagne, dass man keine Angstmacherei betreiben wolle. Auch sie stünden Brüssel nicht unkritisch gegenüber, gingen aber davon aus, dass sich Reformen nur von innen heraus erreichen ließen.Premierminister David Cameron hatte im Wahlkampf im Frühjahr versprochen, bis Ende 2017 eine Volksabstimmung zur Zukunft Großbritanniens in der EU abzuhalten. Hinter “Britain Stronger In Europe” stehen Politiker wie Tony Blair, sein Spindoktor Peter Mandelson, Gordon Brown und John Major. Zu den Vertretern der Wirtschaft, die das Bündnis unterstützen, zählen der Virgin-Gründer Richard Branson und die Easyjet-Chefin Carolyn McCall. Im Vordergrund stehen junge Menschen wie das Fernsehsternchen June Sarpong. Statt von der EU ist von Europa die Rede.