EU bekundet Westbalkan Beitrittsperspektive

Regierungschefs aber uneinig über Tempo

EU bekundet Westbalkan Beitrittsperspektive

ahe/Reuters Sofia – Die EU-Regierungen haben den Westbalkanstaaten am Donnerstag einen Beitritt in Aussicht gestellt. Zwar seien bei dem informellen Gipfel in Sofia keine Entscheidungen gefallen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag in der bulgarischen Hauptstadt. “Aber klar ist, dass alle diese Länder eine klare Beitrittsperspektive zur EU haben.” Die EU versprach den sechs Westbalkanländern Serbien, Montenegro, Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Mazedonien in der “Sofia-Erklärung” ein neues Paket an Infrastrukturmaßnahmen sowie die entsprechende Finanzierung. Zugleich werden aber entschiedene Reformen bei der Bekämpfung der Korruption und organisierten Kriminalität angemahnt. Fortschritte gab es auf dem EU-Westbalkangipfel bei den Verhandlungen zwischen dem EU-Mitglied Griechenland und Mazedonien beim Streit über den künftigen Namen des Landes.Mehrere EU-Regierungschefs sowie EU-Ratspräsident Donald Tusk und Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker lobten die engere Anbindung der Balkanstaaten an die EU. Andere wie der finnische Regierungschef Juha Sipilä bremsten hingegen. Auch Frankreich gilt als zurückhaltend. Merkel sagte etwa, dass es falsch sei, von Zeitplänen zu reden. Die Kanzlerin verwies darauf, dass ohnehin zunächst Grenzstreitigkeiten und regionale Differenzen geklärt werden müssten, wie dies Kosovo und Montenegro gelungen sei.