EU-Binnengrenzen hätten hohen Preis

Börsen-Zeitung, 11.2.2016 fed Brüssel - Die Wiedereinführung von Binnengrenzen in der EU als Reaktion auf Defizite im Schutz der Außengrenzen würde hohe Kosten verursachen. Eine Studie der Denkfabrik der französischen Regierung, France Strategie,...

EU-Binnengrenzen hätten hohen Preis

fed Brüssel – Die Wiedereinführung von Binnengrenzen in der EU als Reaktion auf Defizite im Schutz der Außengrenzen würde hohe Kosten verursachen. Eine Studie der Denkfabrik der französischen Regierung, France Strategie, kommt zum Ergebnis, dass die Aufgabe der Reisefreiheit, des freien Warenverkehrs und der Freizügigkeit der Arbeitnehmer allein für Frankreich Kosten von 1 bis 2 Mrd. Euro kurzfristig und von 10 Mrd. Euro langfristig bedeuten würde. Verwiesen wird auf Rückgänge von touristischen Städtetrips, Mehraufwand für im Nachbarland beschäftigte Grenzgänger und die Wartezeiten im Frachtverkehr. Für den gesamten Schengenraum – also die EU plus Schweiz minus Großbritannien und Irland sowie bislang Bulgarien, Kroatien und Rumänien – kommt die Studie langfristig sogar auf Einbußen der Wirtschaftsleistung um 100 Mrd. Euro – das entspräche 0,8 %.Auch die EU-Kommission hat eine Rechnung aufgemacht, die ebenfalls zu signifikanten Mehrbelastungen führt. Würden die Grenzkontrollen im Inneren der EU wieder eingeführt, so könnte das jährlich mit zusätzlichen Kosten von 18 Mrd. Euro zu Buche schlagen, heißt es in einer Studie der EU-Behörde.