Corona

EU erteilt Zulassung für vierten Corona-Impfstoff

Die Europäische Kommission hat nach einer Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag den nunmehr vierten Corona-Impfstoff in der Europäischen Union (EU) zugelassen.

EU erteilt Zulassung für vierten Corona-Impfstoff

sp/Reuters Berlin/Brüssel

Die Europäische Kommission hat nach einer Empfehlung der europäischen Arzneimittelbehörde EMA am Donnerstag den nunmehr vierten Corona-Impfstoff in der Europäischen Union (EU) zugelassen. „Wir haben gerade den Einsatz des Covid-19-Impfstoffs von Johnson & Johnson genehmigt“, twitterte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Derweil hat in Deutschland vor dem Hintergrund der wieder steigenden Zahl von Corona-Neuinfektionen die Debatte über das Impftempo und die Einbeziehung von Hausärzten Fahrt aufgenommen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wies die Kritik von Ärztevertretern und dem Ethikrat an der schrittweisen Einbeziehung der Hausärzte im April zurück. „Die Impfzentren haben den größten Durchsatz, dort geht es am schnellsten“, sagte Kretschmer im ZDF.

Nach Angaben von Reuters wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die 16 Länderchefs Anfang kommender Woche endgültig über die Einbeziehung der Hausärzte entscheiden. Am Mittwoch hatten sich die Gesundheitsminister der Länder nur darauf verständigen können, dass die Impfzentren auch im April weiterhin mindestens 2,25 Millionen Impfdosen pro Woche erhalten sollen. Damit ist aber unklar, wie viele Impfdosen für die ab Anfang April geplante Einbeziehung der Hausärzte zur Verfügung stehen. Ärztevertreter hatten kritisiert, dass die Hausärzte nicht schon Anfang April mit großen Mengen an Impfdosen versorgt werden.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Donnerstag 14356 neue Positivtests aus den vorangegangenen 24 Stunden. Das waren 2444 Fälle mehr als in der Vorwoche. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist im Vergleich zum Vortag deutlich von 65,4 auf 69,1 gestiegen. Damit wächst auch die Sorge, dass die Ausbreitung von hochansteckenden Virusmutationen eine dritte Infektionswelle beschleunigen könnte, die nach den ersten Lockerungsschritten in den vergangenen Wochen wieder eine Verschärfung des weiterhin geltenden Zwangsstillstands erforderlich machen würde. Hinzu kommt, dass ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts im Saarland die geltenden Beschränkungen für den Einzelhandel am Mittwoch außer Kraft gesetzt hat, was das Infektionsgeschehen nahe an der Grenze zum offiziell als Virusmutationsgebiet eingestuften französischen Verwaltungsbezirk Moselle beschleunigen könnte.

Um die Übertragung von Virusvarianten aus Nachbarländern zu verringern, wollen Bayern, Sachsen und das Saarland verstärkt die Bevölkerung in den Grenzregionen impfen. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer kündigte an, dass die Landesregierung von der EU zusätzliche Impfdosen erhalten werde.

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