Die Staats- und Regierungschefs der Euro-Staaten haben bei ihrem virtuellen Gipfeltreffen die Bedeutung einer starken internationalen Rolle des Euro bekräftigt. In einer formellen Erklärung unterstrichen die Premiers nach ihrer Zusammenkunft, sie „unterstützen die Stärkung der internationalen Rolle des Euro, um unsere strategische Autonomie im Bereich Wirtschaft und Finanzen zu erhöhen“. Ausdrücklich unterstreichen sie, dass es wichtig ist, die Wirtschaft durch Unterstützungsprogramme schnell wieder ins Laufen zu bringen: „Die Aufbau- und Resilienzfazilität ist von zentraler Bedeutung für die Unterstützung ehrgeiziger Reformen.“ Eine solide Finanzarchitektur sei entscheidend – ebenso wie „tiefe, liquide und gut funktionierende auf Euro lautende Finanzmärkte“. Zugleich bekennen sie sich erneut zur Bankenunion und zur Kapitalmarktunion.

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach den Gesprächen mit ihren Amtskollegen verstärkte Anstrengungen gefordert, um die internationale Rolle des Euro zu stärken. Dessen Bedeutung sei in den vergangenen Jahren nicht gewachsen, sagte Merkel. „Wir müssen alles tun, um den Euro als wichtige Weltwährung auch zu platzieren, ohne uns dabei zu überheben“, verlangte sie. Der italienische Ministerpräsident und frühere EZB-Präsident Mario Draghi forderte, dass die EU dem Beispiel der USA folgen solle. Der Dollar habe an Bedeutung gewonnen, nachdem die USA eine Banken- und Kapitalmarktunion umgesetzt hätten.