EU-Handelsverträge decken immer mehr Geschäfte ab
ahe Brüssel – Für immer mehr Geschäfte von EU-Unternehmen mit Drittstaaten setzen die von Brüssel abgeschlossenen Freihandelsverträge den Rahmen. 2018 wurde bereits 31 % des gesamten EU-Handels mit solchen Vertragsstaaten abgewickelt. In absehbarer Zeit werde dieser Anteil auf knapp 40 % steigen, sagte EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström in Brüssel. Dies liegt an den bereits abgeschlossenen, aber noch nicht implementierten Abkommen mit Japan (Anteil am EU-Handel 3,4 %), mit Singapur und Vietnam (2,7 %) sowie mit den Mercosur-Staaten (2,2 %).Laut dem neuen Jahresbericht der EU-Kommission zur Umsetzung der Handelsabkommen wurde 2018 im Warenhandel mit Freihandelspartnern ein Überschuss von knapp 85 Mrd. Euro erzielt. In den Geschäften mit Ländern der übrigen Welt, mit denen die EU noch keine Handelsverträge abgeschlossen hat, summierte sich dagegen ein Handelsdefizit von fast 25 Mrd. Euro. Der Handel trug im vergangenen Jahr mit rund 35 % zum EU-Bruttoinlandsprodukt bei. Allerdings wuchs er geringer als noch 2017: Die Geschäfte mit Ländern mit Handelsverträgen legten nur noch um 3 (i. V. 7) % zu. Mit Ländern ohne Handelsverträge betrug das Wachstum noch 5 (8) %. In beiden Fällen stiegen die Importe deutlich stärker als die Exporte.Malmström verwies darauf, dass die Handelsverträge 2018 unter anderem die Geschäfte mit Agrarprodukten befördert hätten. So sei der Handel mit Südkorea in diesem Bereich um 4,8 % und mit Georgien, Moldawien und der Ukraine sogar um 11 % gestiegen. Positiv habe sich auch der EU-Handel mit Kanada entwickelt. Das Volumen stieg um gut 10 %, der Handelsüberschuss der EU um deutliche 60 %.Malmström zeigte sich optimistisch, dass das Mercosur-Abkommen trotz der jüngsten Ablehnung im österreichischen Parlament noch in Kraft treten kann. Die offizielle Ratifizierung der nationalen Parlamente starte frühestens in eineinhalb Jahren, betonte sie. Bis dahin gebe es genügend Zeit für weitere Debatten.