EU ist hartes Terrain für chinesische Investoren

Studie rechnet aber mit wachsenden Engagements

EU ist hartes Terrain für chinesische Investoren

nh Schanghai – Chinesische Unternehmen planen zwar einen verstärkten Auftritt via Direktinvestitionen und Übernahmen in EU-Ländern, sehen die europäischen Märkte aber als ein schwieriges Terrain an. Als größte Hemmnisse werden bürokratische Barrieren, hohe Kosten eines Markteintritts und stark unterschiedliche arbeits- und steuerrechtliche Bedingungen in den 27 EU-Mitgliedstaaten gesehen, heißt es in einer von der European Chamber of Commerce in China verbreiteten Studie.Grundsätzlich sehen chinesische Investoren Europa als eine sichere und stabile Destination für wachsende Direktengagements an, weil sie auf ein breites Konsumentenpotenzial, gut ausgebildete Arbeitskräfte und einen hohen Technologiestand setzen können. Dies geht aus einer der Studie zugrunde liegenden Befragung der Handelskammer und der Beratungsgesellschaften KPMG und Roland Berger bei 74 chinesischen Unternehmen, die bereits in Europa tätig geworden sind, hervor.Gleichzeitig aber empfinden die chinesischen Investoren wegen der angesprochenen Barrieren das Geschäftsklima als weniger verheißungsvoll im Vergleich zu Schwellenländerregionen. So betonen 85 % der Befragten, dass sie im afrikanischen Raum ein vorteilhafteres Investmentterrain vorfänden, auch der Nahe Osten und Lateinamerika werden von 69 % beziehungsweise 56 % der Umfrageteilnehmer im Vergleich zu Europa als attraktiver eingeschätzt. Im gleichen Atemzug versichern jedoch 97 % der Befragten, dass sie eine Ausdehnung ihrer Engagements im EU-Raum erwarteten. Die Autoren der Studie rechnen in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Zunahme von Direktinvestitionen und M & A-Transaktionen seitens chinesischer Unternehmen, dies allerdings von einem niedrigen Niveau ausgehend.Im vergangenen Jahr kletterten Chinas Direktinvestitionen ins Ausland zwar um 29 % auf 77 Mrd. Dollar, der Löwenanteil aber entfiel auf asiatische Märkte und die Sonderverwaltungszone Hongkong. Nach Angaben der Studie gingen seit 2004 nur etwa 5 % der chinesischen Direktinvestitionen in den EU-Raum.