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EU-Kommission: Kühnel wechselt nach Brüssel, Selmayr nach Wien

ahe - Die EU-Kommission installiert neue Leitungen in ihren Vertretungen in Berlin und Wien. Beschlossen wurde dabei eine Art Ringtausch: Der umstrittene Generalsekretär der Brüsseler Behörde, der deutsche Jurist Martin Selmayr, wurde zum 1. August...

EU-Kommission: Kühnel wechselt nach Brüssel, Selmayr nach Wien

ahe – Die EU-Kommission installiert neue Leitungen in ihren Vertretungen in Berlin und Wien. Beschlossen wurde dabei eine Art Ringtausch: Der umstrittene Generalsekretär der Brüsseler Behörde, der deutsche Jurist Martin Selmayr, wurde zum 1. August zum Sonderberater im Generalsekretariat und dann zum 1. November zum neuen Leiter der Vertretung in Österreich ernannt. Der bisherige Repräsentant der Kommission in Wien, Jörg Wojahn, wechselt bereits zwei Monate vorher – zum 1. September – nach Berlin und ersetzt in der deutschen Vertretung der EU-Kommission Richard Kühnel, der wiederum nach Brüssel wechselt – als neuer Direktor der Generaldirektion Kommunikation.Der 48-jährige Selmayr soll EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker noch bis zum Ende von dessen Amtszeit, also bis Ende Oktober, “in zentralen strategischen Fragen zur Seite stehen”, wie es in einer Mitteilung der Brüsseler Behörde hieß, in der unter anderem Selmayrs effizientes Management der Kommission Juncker gewürdigt wurde. Interimsweise wurde die Lettin Ilze Juhansone, eine der bisherigen Stellvertreterinnen Selmayrs, zur Generalsekretärin berufen.Der 50 Jahre alte Österreicher Kühnel, der seit 2014 die Vertretung der EU-Kommission in Deutschland führt, leitet in Brüssel künftig das Direktorat “Repräsentation und Kommunikation in den Mitgliedstaaten”. Dieses gehört zu den größten innerhalb der EU-Kommission. Es umfasst vier Abteilungen in Brüssel, die sich mit Strategie, politischer Berichterstattung, Bürgerdialogen und Netzwerken befassen, sowie 28 Vertretungen und 9 Regionalvertretungen in allen EU-Staaten.Wojahn, Kühnels Nachfolger in Berlin, führt die österreichische Vertretung seit September 2015. Der Deutsche gilt als ein ausgewiesener Experte in internationalen Beziehungen. Wojahn war unter anderem Sprecher des Europäischen Amtes für Betrugsbekämpfung (OLAF) und hatte als EU- und Nato-Korrespondent für die österreichische Tageszeitung “Der Standard” in Brüssel gearbeitet. Wojahn hat Rechtswissenschaften an den Universitäten Passau und Santiago de Compostela studiert und in Völkerrecht an der Universität Kiel promoviert.