EU legt im Kampf gegen Steuervermeidung nach

Brüssel schlägt am Mittwoch zwei Richtlinien vor

EU legt im Kampf gegen Steuervermeidung nach

fed Brüssel – EU-Kommissar Pierre Moscovici wird nach Informationen der Börsen-Zeitung in wenigen Tagen den nächsten Schritt machen, um es internationalen Unternehmen zu erschweren, durch Nutzung von Schlupflöchern Steuern zu vermeiden. Die EU-Kommission hat eine Studie anfertigen lassen, die Schwachstellen im Zusammenspiel verschiedener nationaler Rechtssysteme offenlegt – etwa bei der Kategorisierung bestimmter Finanzierungsinstrumente als Fremd- oder Eigenkapital. Auf dieser Basis – und auf Grundlage der OECD-Initiative gegen Gewinnverschiebung und die Erosion der Steuerbasis (BEPS) – schlägt die EU-Kommission eine EU-Richtlinie vor, die bei Bedarf Anpassungen in nationalen Gesetzen sicherstellen soll. Insgesamt reagiert diese EU-Richtlinie auf sechs unterschiedliche Schwachstellen.Parallel dazu fordert eine zweite EU-Richtlinie, die ebenfalls am Mittwoch vorgelegt wird, die Mitgliedsstaaten auf, in ihren nationalen Rechtsordnungen die länderspezifische Berichtspflicht (Country-by-Country-Reporting) gegenüber den Finanzbehörden festzuschreiben. Unternehmen sollen dem Fiskus zentrale Kennziffern in jeweiliger differenzierter Zuordnung nach den jeweiligen Ländern berichten – zum Beispiel welche Vermögenswerte sie dort halten oder welche Umsätze sie dort machen. Unbeschadet dieses Vorstoßes läuft eine Konsultation weiter, bei der es um Vor- und Nachteile einer Offenlegung länderspezifischer Kenngrößen gegenüber der Allgemeinheit geht – also ein öffentlich einsehbares Country-by-Country-Reporting. Gegen Ende des Jahres folgt dann die Initiative für eine neugefasste gemeinsame Bemessungsbasis für die Körperschaftsteuer.