EU mahnt USA wegen Iran zur Zurückhaltung

US-Außenminister auf Blitzbesuch in Brüssel

EU mahnt USA wegen Iran zur Zurückhaltung

Reuters Brüssel – Die EU hat in Gesprächen mit US-Außenminister Mike Pompeo wegen des Streits um das iranische Atomprogramm zur Zurückhaltung aufgerufen. Man habe Pompeo gesagt, dass die Entwicklung im Iran nun am Scheidepunkt stehe, sagte die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini am Montag nach einem Treffen mit europäischen Außenministern in Brüssel. Deshalb seien verantwortungsvolles Handeln und das Vermeiden einer militärischen Eskalation am wichtigsten. Bundesaußenminister Heiko Maas erklärte, das Abkommen sei wichtig für die europäische Sicherheit.Der britische Außenminister Jeremy Hunt warnte vor einer Zuspitzung: “Wir sind sehr besorgt über einen Konflikt, das Risiko eines Konflikts, einer Eskalation, die unbeabsichtigt ist.” Sorgen lösten Attacken auf Öltanker in Gewässern der Vereinigten Arabischen Emirate aus, nachdem zuvor die USA vor Angriffen Irans auf die Ölversorgung gewarnt hatten.Eine Gruppe von sechs Staaten, darunter die USA, hatte 2015 den Atomstreit mit der islamischen Republik beigelegt. Dabei ging es um den Verdacht, der Iran entwickele heimlich Atomwaffen, was das Land bestritten hat. Der Iran verpflichtete sich zu Kontrollen seines Atomprogramms, im Gegenzug wurden Wirtschaftssanktionen aufgehoben. 2018 kündigten die USA den Vertrag aber einseitig auf und setzten eine Reihe von Sanktionen in Kraft. Daraufhin kündigte Teheran vergangene Woche einige Verpflichtungen der Vereinbarung aus dem Atomvertrag auf. Die Europäer appellierten an den Iran, nicht aus dem Abkommen auszusteigen. US-Präsident Donald Trump ließ US-Kriegsschiffe und Bomber in die Golfregion verlegen. Anschläge auf ÖltankerDie saudi-arabische Regierung erklärte, es habe Anschläge auf zwei Öltanker gegeben. Die Emirate teilten mit, es habe vier Sabotageakte gegen zivile Handelsschiffe gegeben. Der Iran bestreitet vehement eine Beteiligung. “Die Explosionen könnten von Saboteuren aus einem Drittstaat verübt worden sein, die Instabilität in der Region schüren wollen”, sagte Heshmatollah Falahatpisheh, Vorsitzender des Nationalen Sicherheitskomitees des iranischen Parlaments, der iranischen Nachrichtenagentur Irna zufolge.