In Reaktion auf die amerikanischen Störfeuer in den transatlantischen Handelsbeziehungen verstärkt die Europäische Union ihre Bemühungen, ein Freihandelsabkommen mit Indien abzuschließen − idealerweise noch in diesem Jahr. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat deshalb in Begleitung von 21 EU-Kommissaren die indische Regierung in Neu-Delhi getroffen. Aus der EU-Kommission hieß es anschließend, die Gespräche seien „sehr erfolgreich“ verlaufen. So wurde vereinbart, bereits am 10. März die konkreten Beratungen über ein Handelsabkommen fortzusetzen.

„Wir sind bestrebt, die Beziehungen zu einem unserer vertrauenswürdigsten Freunde und Verbündeten – Indien – zu vertiefen“, erklärte von der Leyen. Was einen möglichen Handelspakt angeht, so dringt die Europäische Union vor allem auf eine Reduzierung der indischen Importzölle auf Autos und Alkoholika sowie auf einen einfacheren Zugang zu Auftragsvergabeverfahren. Nach Angaben aus verhandlungsnahen Kreisen gelten Hürden in Zusammenhang mit dem Schutz von Indiens Landwirtschaft vor EU-Konkurrenz als überwindbar. Brüssel und Neu-Delhi besprechen neben vertieften Handelsbeziehungen auch eine engere Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheit und Verteidigung.