EU weitet Prüfung der Steuerpraxis in Gibraltar aus

Börsen-Zeitung, 2.10.2014 fed Brüssel - EU-Kommissar Joaquín Almunia setzt seinen Kampf gegen aggressive Steuervermeidung von Unternehmen in der EU mit unvermindertem Ehrgeiz fort. Die EU-Kommission hat sich nicht nur Irlands Steuerbescheide für den...

EU weitet Prüfung der Steuerpraxis in Gibraltar aus

fed Brüssel – EU-Kommissar Joaquín Almunia setzt seinen Kampf gegen aggressive Steuervermeidung von Unternehmen in der EU mit unvermindertem Ehrgeiz fort. Die EU-Kommission hat sich nicht nur Irlands Steuerbescheide für den Softwarekonzern Apple und Luxemburgs Umgang mit Fiat Finance vorgeknöpft, sondern geht nun im Fall Gibraltars sogar noch einen Schritt weiter. Die EU-Kommission hat das laufende Prüfverfahren ausgeweitet, um zu untersuchen, ob das neue Körperschaftsteuersystem in Gibraltar bestimmte Kategorien von Unternehmen begünstigt. Die EU-Behörde will sich die Praxis der Steuervorentscheidung genauer anschauen. Unternehmen können, sofern sie ihren Sitz in Gibraltar haben, vorab eine Bestätigung dafür beantragen, dass bestimmte Einkünfte in Gibraltar besteuert werden. Die EU-Beamten haben festgestellt, dass die Behörden oft förmliche Vorentscheidungen erlassen, ohne angemessen zu kontrollieren, ob das Einkommen tatsächlich in Gibraltar angefallen ist.