Freihandel

EU will Mercosur-Abkommen noch 2023 abschließen

Die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen zwischen der EU und dem südamerikanischen Bündnis Mercosur laufen seit Jahrzehnten. Nun soll ein Durchbruch bevorstehen.

EU will Mercosur-Abkommen noch 2023 abschließen

EU will Freihandelsabkommen mit Mercosur bis Jahresende erzielen

Schutz des Regenwalds noch offener Streitpunkt

mpi Frankfurt

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ist optimistisch, dass die langjährigen Verhandlungen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur über ein Freihandelsabkommen noch in diesem Jahr erfolgreich abgeschlossen werden können. „Wir glauben beide, dass es an der Zeit ist, das Freihandelsabkommen umzusetzen“, sagte sie am Montagabend deutscher Zeit nach einem Treffen mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva. Die Gespräche über ein Freihandelsabkommen haben bereits 1999 begonnen, konnten jedoch bis heute nicht abgeschlossen werden, obwohl sich beide Seiten im Grundsatz einig sind.

Ein noch offener Streitpunkt ist der Umgang mit dem Regenwald in Südamerika. Die EU will eine Zusicherung, dass ein zunehmender Handel zwischen beiden Regionen nicht zu einer stärkeren Abholzung führt. Brasilien ist gegen einen solchen Zusatz. „Die Prämisse zwischen den Partnern sollte gegenseitiges Vertrauen und nicht Misstrauen sein“, sagte Lula da Silva. Seine Regierung werde einen solchen Zusatz nicht ratifizieren. Die Verhandlungsführer der EU und des Mercosur werden sich am 29. und 30. Juni in Buenos Aires erneut treffen. Dann wollen die südamerikanischen Länder einen Gegenvorschlag vorlegen. Brasilien hofft, Sanktionen bei Verstößen gegen internationale Klimaabkommen auszuschließen.

Zum Mercosur gehören die Staaten Brasilien, Argentinien, Uruguay und Paraguay. Zudem ist Bolivien Beitrittskandidat und mehrere südamerikanische Staaten haben Assoziierungsabkommen mit Mercosur geschlossen. Ziel des Wirtschaftsbündnisses ist die Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes ähnlich wie in der EU. Allerdings ist dieser Prozess noch nicht abgeschlossen. Sollte es zu einem Abschluss eines Abkommens zwischen dem Mercosur und der EU kommen, würde eine Freihandelszone entstehen, in der fast 800 Millionen Menschen leben.

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