Euro bleibt zweitwichtigste Währung

EZB-Bericht: Gemeinschaftswährung profitiert von Anleihekaufprogramm

Euro bleibt zweitwichtigste Währung

kaz Frankfurt – Der Euro hat 2017 in seiner Rolle als internationales Zahlungsmittel zwar vom breiten Aufschwung in der Eurozone profitiert, einige Faktoren haben allerdings die Nachfrage nach der weltweit zweitwichtigsten Währung gedämpft. Zu diesem Schluss kommt die Europäische Zentralbank (EZB) in einem Bericht. Zudem habe das von der Notenbank betriebene Anleihekaufprogramm, mit dessen Hilfe die Währungshüter auf ihr Inflationsziel von unter, aber nahe 2 % hinarbeiten, den Euro gestärkt, wie die Autoren betonen. Ein entsprechender Index zur internationalen Rolle des Euro verortete diese allerdings nahe historischen Tiefstständen. So habe die Gemeinschaftswährung 2017 zwar ihren Anteil am globalen Zahlungsverkehr ausgebaut – nach 31 % im Jahr zuvor betrug dieser nun knapp 36 % -, während der Anteil an in US-Dollar geleisteten Zahlungen um 2 Prozentpunkte zurückging auf 40 %. Dämpfend auf die Euro-Nachfrage habe sich aber etwa eine Präferenz von Schuldnern aus den Schwellenländern für den US-Dollar ausgewirkt sowie der anhaltende Schuldenabbau durch die Banken des Euro-Währungsgebiets. Der Anteil des Euro an den weltweiten amtlichen Beständen an Devisenreserven erholte sich 2017 von einem niedrigen Niveau. Die Portfoliozuflüsse in Aktien des Euroraums erreichten hingegen Rekordhöhen. Der starke Euro-Wechselkurs – zwischen Mai 2017 und April 2018 kletterte der Euro gegenüber dem Dollar um rund 11 % – habe vor allem von Änderungen der Markterwartungen über die geldpolitische Haltung auf beiden Seiten des Atlantiks profitiert, so die EZB. Eine tiefergehende Vernetzung europäischer Kapitalmärkte, etwa in Form einer EU-Kapitalmarktunion, wie auch eine vollendete Bankenunion würden den Euro international langfristig stärken.