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Euro-Hüter wollen Banken Kreditvergabe erleichtern

Notenbanker lassen neue Sicherheitenkategorie zu

Euro-Hüter wollen Banken Kreditvergabe erleichtern

ms Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Kreis notenbankfähiger Sicherheiten ausgeweitet – um sogenannte nicht marktfähige Schuldtitel, die mit notenbankfähigen Kreditforderungen besichert sind. Eine entsprechende Änderung der Leitlinie über die Umsetzung ihres geldpolitischen Handlungsrahmens veröffentlichte die EZB gestern. Sie soll ab 2. November gelten.Konkret handelt es sich bei der neuen Kategorie um Schuldtitel, die durch Kreditforderungen besichert sind, die ihrerseits auf Einzelbasis bereits als Sicherheiten beim Eurosystem zugelassen sind und die sich durch einen “doppelten Rückgriff” auszeichnen. Gemeint ist quasi eine doppelte Haftung: durch den Emittenten und durch die Kredite.Mit der Änderung wird es für Banken leichter, Notenbankkredite zu bekommen. Die EZB hofft darauf, damit einen weiteren Impuls für die Kreditvergabe zu setzen. Lange Zeit galt das schleppende Ausleihgeschäft als ein großes Hindernis für einen stärkeren Aufschwung. Zuletzt hat sich die Lage aber gebessert, insbesondere auch bei Krediten an Unternehmen (vgl. BZ vom 28. August).Die Entscheidung fügt sich zudem ein in das Bestreben der EZB, den Markt für Kreditverbriefungen wiederzubeleben. Im Frühjahr 2014 hatte die EZB zusammen mit der Bank of England ein Grundsatzpapier veröffentlicht zu Potenzialen des Verbriefungsmarktes. Seit Herbst 2014 kauft sie sogar Asset-Backed Securities (ABS) direkt auf.Mit der Änderung werden zudem die Bestimmungen über die Zulassung von Geschäftspartnern vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen hin zur Bankenunion überarbeitet. Insbesondere kann das Eurosystem nun im Rahmen der Prüfung der Zulassung Informationen zu Eigenkapitalquoten, Verschuldungsgrad und Liquiditätskennzahlen auf Einzelinstitutsebene berücksichtigen.