Industrieproduktion

Euro-Industrie entwickelt sich uneinheitlich

Die Industrie im Euroraum zeigt derzeit ein gemischtes Bild: In Italien und Spanien steigt die Fertigung, in Frankreich und Deutschland wird weniger produziert.

Euro-Industrie entwickelt sich uneinheitlich

ba Frankfurt

Die Industrie im Euroraum zeigt derzeit ein gemischtes Bild: Während das verarbeitende Gewerbe in Italien und Spanien die Fertigung ausgeweitet hat, vermeldeten die nationalen Statistikämter Frankreichs und Deutschlands jeweils unerwartete Produktionsrückgänge. Geht es nach den jüngsten Stimmungsumfragen, wird die Industrie im gemeinsamen Währungsraum den Ausstoß wohl erneut leicht erhöht haben – im März waren es 0,1%. Die monatliche Umfrage des Analysehauses IHS Markit hat für Mai ein „enormes Produktionswachstum“ und „enorme Zuwächse an Neuaufträgen“ ergeben. In der Folge wurde das erst im April erreichte Rekordhoch im Mai übertroffen. Allerdings bremsen die gravierenden Lieferprobleme die Produktion aus.

Frankreichs Industrie hat laut nationalem Statistikamt Insee im April die Gesamtherstellung um 0,1% im Monatsvergleich zurückgefahren. Ökonomen hatten im Schnitt ein Plus von 0,6% auf der Rechnung. Im verarbeitenden Gewerbe wurden 0,3% weniger Güter gefertigt. Im Vorjahresvergleich hingegen stieg der Output um 43,9%. Die italienische Industrie hat ihre Produktion im April um 1,8% ausgeweitet, wie das dortige Statistikamt Istat mitteilte. Die Erwartung lag hier bei einem Plus von 0,3%. Zum Vorjahresmonat meldete Istat einen Anstieg von 79,5%. Die großen Sprünge im Jahresvergleich liegen am heftigen Produktionseinbruch in der ersten Coronawelle im Frühjahr 2020.

Am Montag hatte das Statistische Bundesamt gemeldet, dass das deutsche verarbeitende Gewerbe im April 1,0% weniger als im März produziert hat. Spaniens Industrieproduktion legte laut heimischem Statistikamt Ine um 1,2% zum Vormonat zu.