Euro-Industrie erholt sich etwas
Euro-Industrie erholt sich im Mai auf niedrigem Niveau
Barometer legt leicht zu
ba Frankfurt
Die Industrie im Euroraum zeigt sich im Mai zwar besser gelaunt als zuletzt, allerdings ist der Einkaufsmanagerindex (PMI) doch nicht so stark gestiegen wie zunächst gemeldet. Laut den endgültigen Umfrageergebnissen ist der von S&P Global erhobene PMI um 1,6 auf 47,3 Punkte geklettert. Zunächst war ein Zählerstand von 47,4 ermittelt worden. Damit liegt das Barometer zwar auf dem höchsten Stand seit März 2023, signalisiert mit einem Wert unterhalb der neutralen 50-Punkte-Marke aber immer noch ein Schrumpfen des Sektors.
„Das könnte der Wendepunkt im verarbeitenden Gewerbe sein“, kommentierte Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die den Indikator sponsert. Denn der Sektor stehe kurz davor, den seit April 2023 andauernden Produktionsrückgang zu stoppen. Im Mai schwächte sich das Produktionsminus nicht nur den dritten Monat in Folge ab, sondern war so schmal wie seit über einem Jahr nicht mehr. Damit nähere er sich der Stabilisierung weiter an, hieß es bei S&P Global. Zudem verringerten sich auch die Verluste beim Auftragseingang und dem Exportneugeschäft. Die Unternehmen blieben zwar vorsichtig, doch nehme die Zuversicht zu, betonte de la Rubia. So würden die Firmen per saldo weiter Personal abbauen und hielten sich beim Einkauf von Vorleistungsgütern noch immer zurück.
Unter den Euro-Schwergewichten belegt Deutschland trotz deutlichen Anstiegs des PMI um 2,9 auf 45,4 Punkte weiter den letzten Platz, doch setze es „möglicherweise bald zu einem Überholmanöver an“, prognostiziert der Chefvolkswirt. Die Bundesrepublik sei Italien „dicht auf den Fersen“, das bis vor kurzem noch als Outperformer galt. Doch hier habe sich die Lage zusehends verschlechtert. Mit nur geringem Abstand folge Frankreich.