Industrieproduktion

Euro-Industrie kommt wieder voran

Die Industrie produziert wieder mehr. Die aktuellen Daten zur Produktion bestätigen erste Entspannungssignale in Sachen Lieferprobleme. Das gilt allerdings nicht für alle Euroländer.

Euro-Industrie kommt wieder voran

ba Frankfurt

Die Industrie im Euroraum hat im Dezember die Produktion erneut ausgeweitet – und kräftiger als erwartet. Und auch für das Gesamtjahr 2021 verzeichnet das Statistikamt Eurostat einen höheren Ausstoß. Die Industrie sitzt immer noch auf gut gefüllten Auftragsbüchern, doch wegen des Mangels wichtiger Vorprodukte wie Halbleiter stockt die Produktion nachhaltig. Zuletzt hatten allerdings Umfragen erste Entspannungssignale gesendet.

Laut Eurostat stieg die Gesamtfertigung der Euro-Industrie im Dezember um 1,2% im Monatsvergleich. Ökonomen hatten im Schnitt ein Produktionsplus von 0,3% erwartet. Zudem revidierten die Luxemburger Statistiker das Wachstum für November leicht nach oben: So war der Output um 2,4% statt wie zuvor gemeldet um 2,3% erhöht worden. Ähnlich verhielt es sich auch mit dem Vorjahresvergleich: Im Dezember legte die Produktion um 1,6% zu, während Ökonomen einen weiteren Rückgang, und zwar um 0,5%, erwartet hatten. Im November war noch ein Minus um revidiert 1,4 (zuvor: 1,5)% ermittelt worden. Im Gesamtjahr 2021 stieg die Industrieproduktion um 7,8%. Im ersten Coronajahr, 2020, stand ein Minus von 8,7% zu Buche.

Im Monatsvergleich wurden vor allem mehr Investitionsgüter wie Maschinen her­gestellt (+2,6%), aber auch die Fertigung­ von Vorleistungsgütern (+0,5%) und Verbrauchsgütern (+0,4%) wurde ausgeweitet. Die Energieerzeugung ging um 0,8% zurück. Und auch bei den Gebrauchsgütern ging der Ausstoß zurück – um 0,3%.

Die Industrie der größten Euro-Volkswirtschaften zeigte ein gemischtes Bild: Während für Deutschland ein Plus von 1,1% vermeldet wurde, gab es in Italien einen Rückgang um 1,0%. Aber auch die Industrie in Spanien und Frankreich produzierte weniger als im Vormonat – um 0,6 bzw. 0,2%. Unter den anderen Mitgliedstaaten wurden die höchsten monatlichen Anstiege in Litauen (+6,2%) und Luxemburg (+5,1%) registriert. Für Irland aber meldet Eurostat mit 10,3% das kräftigste Plus – allerdings führt das Statistikamt CSO immer noch eine Revision der Produktions- und Umsatzdaten durch – im Oktober und November hatten die irischen Daten die Gesamtstatistik verzerrt. Inwieweit dies noch für Dezember gilt, teilte Eurostat nicht mit.