Euro-Industrie trotzt dem Gegenwind
ba Frankfurt
Die Euro-Industrie hat im Mai allem Gegenwind zum Trotz die Produktion erneut ausgeweitet. Laut dem Statistikamt Eurostat stieg die Gesamtfertigung um 0,8% im Vergleich zum Vormonat. Ökonomen hatten nach den schwachen Vorgaben der größten Euro-Volkswirtschaften mit einem geringeren Zuwachs von 0,6% gerechnet. Zudem wurde das Produktionsplus für April nach oben revidiert: Statt um 0,4% wurde der Ausstoß um 0,5% ausgeweitet. Im Vorjahresvergleich stieg die Industrieproduktion um 1,6%. Im April war die Fertigung um revidiert −2,5 (zuvor: −2,0)% gesunken.
Die Industrie bekommt die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs über die schwächere Nachfrage, die hohen Preise für Energie und Rohstoffe sowie den Lieferkettenstress deutlich zu spüren. Wobei Letzterer auch eine Folge der rigiden chinesischen Coronapolitik ist. Im März, dem ersten vollen Monat nach Kriegsausbruch, war die Produktion um 1,7% eingebrochen.
Im Mai zeigte sich insbesondere die Energieerzeugung schwach: Hier weisen die Luxemburger Statistiker ein Minus von 3,3% auf Monatsbasis aus. Am kräftigsten weiteten die Hersteller von Verbrauchsgütern die Fertigung aus (+2,7%), gefolgt von den Investitionsgütern (+2,5%) und Gebrauchsgütern (+1,4%).
Unter den Mitgliedstaaten, für die Daten vorliegen, wurden die höchsten monatlichen Anstiege in Irland (13,9%) und Griechenland (2,6%) registriert. Die höchsten Rückgänge wurden für Litauen (−7,6%) und die Niederlande (−3,3%) verzeichnet. Unter den größten Euro-Volkswirtschaften wies allein die deutsche Industrie ein Produktionsplus im Monatsvergleich von 0,1% aus. Für Frankreich steht ein Minus von 0,1% zu Buche, für Spanien von 0,3% sowie von 1,1% für Italien.