Euro-Industrie verliert auch im November an Fahrt
ba Frankfurt – Die Industrie im Euroraum hat im November weiter an Schwung verloren, allerdings weniger stark als zunächst gemeldet. Der entsprechende Einkaufsmanagerindex (PMI) ist den finalen Daten zufolge um 0,2 auf 51,8 Punkte und damit den tiefsten Stand seit August 2016 gefallen, wie das Analysehaus IHS Markit mitteilte. Damit wurde die Vorabschätzung um 0,3 Zähler nach oben korrigiert. Mit einem Wert über der 50-Punkte-Marke wird aber weiter Wachstum signalisiert.”Die Hoffnungen, dass es sich lediglich um eine kurzfristige Wachstumsdelle handelt, werden konterkariert vom schlechtesten Ausblick auf die Geschäftsentwicklung der kommenden zwölf Monate seit der Staatsschuldenkrise 2012″, sagte Chris Williamson, Chefvolkswirt von IHS Markit. So wie es aussehe, stellten sich die Unternehmen auf eine anhaltend schwache Nachfrage ein. Neben den Handelskonflikten und Zöllen habe auch die gestiegene politische Unsicherheit den Ausblick belastet – “mit der Folge, dass die Unternehmen in zunehmendem Maße Risiken scheuen und ihre Ausgaben, insbesondere Investitionen, gekürzt haben”, so Williamson. Den stärksten Nachfragerückgang vermeldeten im November die Hersteller von Investitionsgütern wie Anlagen und Maschinen. Die anhaltenden Probleme im Automobilsektor haben laut Williamson deren Probleme zusätzlich verschärft. Insgesamt erwartet er, dass die Industrieproduktion im vierten Quartal zur Wachstumsbremse wird.Die vier größten Euro-Länder schnitten am schlechtesten ab: In Italien kam es zum zweiten Mal in Folge zu Wachstumseinbußen, die zudem so hoch ausfielen wie zuletzt vor knapp vier Jahren. Frankreichs Industriesektor stagnierte nahezu, und Deutschland verzeichnete das schwächste Wachstum seit über zweieinhalb Jahren. In Spanien hingegen lief es etwas besser als im Oktober, und auch in Österreich, Griechenland und Irland vermeldeten die Unternehmen laut IHS Markit ein beschleunigtes und recht kräftiges Wachstum.