Euro-Industrie zeigt sich in besserer Stimmung

Einkaufsmanagerindex stagniert im Januar

Euro-Industrie zeigt sich in besserer Stimmung

ba Frankfurt – Das Wachstum der Eurozone kommt zu Jahresbeginn nicht recht vom Fleck, der zweite Blick zeigt aber, dass die Schwäche der Industrie – vor allem in deren größter Volkswirtschaft – nicht mehr ganz so ausgeprägt ist wie zuletzt. Der Industrie und Dienstleister zusammenfassende Einkaufsmanagerindex (PMI) Composite verharrte laut vorläufigen Daten im Januar bei 50,9 Punkten, während Ökonomen mit einem leichten Anstieg auf 51,2 Zähler gerechnet hatten. Werte oberhalb der 50-Punkte-Marke signalisieren wirtschaftliche Expansion.Der Aufschwung lasse “also weiter auf sich warten”, sagte Andrew Harker, Associate Director bei IHS Markit. Das Wirtschaftswachstum bleibe unverändert schwach. Dies werden auch die ersten Daten des Statistikamts Eurostat zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) belegen, die am kommenden Freitag veröffentlicht werden. Ökonomen prognostizieren für das vierte Quartal ein Plus von 0,2 % im Quartalsvergleich. Auch im zweiten und dritten Quartal hatte das BIP um jeweils 0,2 % zugelegt. Unter den größten Euro-Volkswirtschaften wird es nach Expertenmeinung zu keinem BIP-Rückgang gekommen sein, mehr als eine Stagnation wird den meisten Ländern aber auch nicht zugetraut.Die deutschen BIP-Zahlen zum vierten Quartal werden erst am 14. Februar bekannt gegeben. Das Statistische Bundesamt macht allerdings Anzeichen einer Erholung aus. Im Gesamtjahr 2019 hat die deutsche Wirtschaft ersten Zahlen zufolge um 0,6 % zugelegt – Ökonomen erwarten für das eben begonnene Jahr ein Plus von 1,1 bis 1,2 %. Dieser Einschätzung wird sich laut “Handelsblatt” auch die Bundesregierung in ihrem Jahreswirtschaftsbericht, der am Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen wird, anschließen. Die Prognose wird wohl von 1,0 % auf 1,1 oder 1,2 % angehoben. 2021 sollen es dann +1,5 % werden. Neben der Einschätzung, dass sich die konjunkturelle Lage leicht verbessert, spielt für die Prognoseanhebung für 2020 allerdings auch die höhere Anzahl an Arbeitstagen eine Rolle.Gestützt wird die Wachstumshoffnung vom PMI Composite für Deutschland, der um 0,9 auf 51,1 Punkte zulegte. Nicht nur bei den Dienstleistern, auch in der Industrie verbesserte sich die Stimmung.Die Seitwärtsbewegung des Euro-PMI Composite resultiert aus dem Rückgang des Teilindex der Dienstleister (-0,6 auf 52,2 Punkte), während der Teilindex der Industrie um 1,5 auf 47,8 Punkte zulegte. Damit verharrt das verarbeitende Gewerbe zwar weiter im Rezessionsbereich, allerdings schürt das Plus die Hoffnung, dass die Industrie nun das Schlimmste hinter sich hat. Bei den Dienstleistern zeigt sich wohl ein Sondereffekt: die Dauerstreiks in Frankreich gegen die Rentenreform.