Eurolands Industrie drosselt Ausstoß im Juni
jw Frankfurt – Die Industrie im Euroraum hat im Juni nach mehreren starken Monaten wieder einen Dämpfer erhalten. Laut Statistikamt Eurostat hat das produzierende Gewerbe im Vergleich zum Vormonat um 0,6 % mehr gefertigt. Volkswirte hatten einen Rückgang erwartet, jedoch nur um 0,5 %.Der Juni-Rückgang in den Industriebetrieben des Währungsraums ist der erste seit Februar. Im Mai war die Industrieproduktion noch um 1,2 % zum Vormonat gestiegen, im April und im März um jeweils 0,4 %. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat legte die Produktion im Juni laut Eurostat um 2,6 % zu. Hier war ein Zuwachs von 2,8 % erwartet worden, nach einem Plus von 3,9 % im Mai.Besonders deutlich fiel im Juni die Herstellung von Investitionsgütern. Sie ging um 1,9 % zum Vormonat zurück. Die Ausbringung von Gebrauchsgütern verzeichnete ebenfalls ein Minus von 1,2 %. Nur die Produktion von Energie konnte im Juni im Monatsvergleich zulegen.Die stärksten Rückgänge in der Industrieproduktion gab es in Irland (-7,5 %), Malta (-3,2 %) und Frankreich (-1,2 %). Auch in Deutschland hatte die Produktion im Juni mit – 1,1 % beim Ausstoß eingebüßt, nachdem das produzierende Gewerbe im Mai noch um 1,2 % zugelegt hatte (vgl. BZ vom 8. August).Ökonomen sehen in dem Rückgang der Industrieproduktion jedoch nur einen Dämpfer und keine Trendwende. So betrug das gesamtwirtschaftliche Wachstum im zweiten Quartal im Euroraum laut Vorabschätzung von Anfang August 0,6 %. Eine neue Berechnung veröffentlicht Eurostat am Mittwoch.