Eurozone diskutiert Obergrenze für Tilgung

Debatte über Erleichterungen für Athen startet

Eurozone diskutiert Obergrenze für Tilgung

fed/Reuters Brüssel – Die Diskussionen darüber, welche Erleichterungen im Schuldendienst die europäischen Kapitalgeber Griechenlands dem Krisenland in den für Herbst vorgesehenen Verhandlungen einräumen sollen, kommen langsam in Gang. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters sind sich die Länder der Eurozone einig, Griechenland jährlich maximal zur Schuldenrückzahlung von 15 % der Wirtschaftskraft verpflichten zu wollen. Die Euro-Staaten seien daher bereit, Griechenland im Streit um Schuldenerleichterungen entgegenzukommen und die Ankurbelung der Wirtschaft zu unterstützen. Abhängig seien diese Zugeständnisse freilich davon, dass Athen Fortschritte bei der Umsetzung von Reformen bis November erzielt.Im April wies das Euro-Mitglied eine Verschuldung von 301,5 Mrd. Euro auf, was 168,8 % der Wirtschaftsleistung entspricht. Die Europäer vertreten in Diskussionen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) indes die Auffassung, dass diese Kennziffer nicht entscheidend ist – vielmehr die jährliche Belastung für Zins und Tilgung. Der IWF ist der Eurozone in dieser Debatte zuletzt deutlich entgegengekommen.Früheren Angaben zufolge halten der IWF und andere Ökonomen eine jährliche Schuldenrückzahlung von bis zu 15 % des Bruttoinlandsprodukts für bewältigbar. Diese Position hatte zuletzt auch der Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, geäußert. Kanzlerin Angela Merkel hatte eine solche Größenordnung ebenfalls als tragfähig angedeutet. Griechenland wird in den nächsten zehn Jahren – dank Zins- und Tilgungsstundung – sowieso deutlich unter dieser Marke für den Bruttofinanzierungsbedarf bleiben.