Eurozone gewinnt an innerer Stabilität

Anleger sehen laut Sentix-Umfrage nur noch geringes Zerfallsrisiko

Eurozone gewinnt an innerer Stabilität

lz Frankfurt – Die Europäische Währungsunion hat sich in den vergangenen Wochen weiter stabilisiert und zudem an Festigkeit gewonnen. Darauf lässt eine Umfrage des Analysehauses Sentix unter rund 1 000 Investoren schließen. Ihren Antworten zufolge ist das Risiko des Auseinanderbrechens der Eurozone weiter zurückgegangen. Nur noch 15,4 % der Anleger rechnen danach mit dem Ausscheiden mindestens eines Landes aus dem Währungsverbund innerhalb der nächsten zwölf Monate. Seinen vorläufigen Höchststand hatte der Sentix Euro Break-up-Index (EBI) mit 73 % im Juli 2012 erreicht. Sein Minimum stammt mit 7,6 % aus dem Juli 2014.Zur positiven Entwicklung hat nach Angaben von Sentix vor allem das Ergebnis der vorgezogenen Neuwahlen in Griechenland beigetragen. Der bisherige Regierungschef Alexis Tsipras hatte diese gewonnen und zügig eine neue Regierungskoalition gebildet. Da er sich zuvor schon auf die Reformauflagen der EU, der Europäischen Zentralbank (EZB), des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der großen Volkswirtschaften der Währungsunion verständigt hatte, gehen die Anleger davon aus, dass neue Provokationen zunächst unterbleiben und das Land den Währungsverbund nicht verlassen wird. Vor allem die institutionellen Anleger zeigen sich in dieser Hinsicht besonders entspannt.Die Entwicklung, die sich im EBI für ganz Euroland zeigt, spiegelt sich auch im nationalen Index für Griechenland wider. Dieser ging von 15,9 % auf 12,8 % zurück, wobei er bei den institutionellen Investoren sogar um rund sechs Prozentpunkte auf 8,2 % fiel, den niedrigsten Stand seit letztem Oktober, betont Sentix-Analyst Sebastian Wanke. Auch bei den übrigen “Sorgenkindern” der Eurozone – Italien, Spanien, Portugal und Irland – scheint Entspannung angesagt. Die nationalen EBI-Werte lägen mittlerweile alle unter 1 %. Allein für Zypern werde noch ein Wert von 1,5 % (nach 2,3 %) ausgewiesen; aber auch dieser Wert stelle ein Allzeittief dar.”Insgesamt zeigen die Indikatoren damit eine weitere Entspannung in Sachen ,Euro Break-up` an”, resümiert Wanke und geht davon aus, dass davon vor allem griechischen Staatsanleihen profitieren. Erstens sinke für Hellas der EBI am stärksten. Und zweitens fungierten die besonders entspannten institutionellen Anleger, die einen Grexit inzwischen für immer unwahrscheinlicher erachten, als Signalverstärker. Zumal deren Einschätzungen denjenigen der etwas zurückhaltenderen privaten Anlegern meist vorausliefen.