Experten skeptischer für Wirtschaftspolitik in Europa
Experten skeptischer für Wirtschaftspolitik in Europa
ba Frankfurt
Wirtschaftsexperten sehen die wirtschaftspolitische Lage in ihren jeweiligen Ländern auf globaler Ebene wieder positiver. Allerdings zeigt der Economic Experts Survey (EES), die vierteljährliche Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, deutliche regionale Unterschiede: Denn der Blick auf die Wirtschaftspolitik in Europa und Nord- und Südamerika fällt im dritten Quartal skeptischer aus als zuvor.
Dabei verschlechterte sich die Beurteilung der wirtschaftspolitischen Lage in Deutschland, Österreich und der Schweiz gegenüber dem Vorquartal deutlich. Die Bewertung setzt sich dabei zusammen aus einem Urteil zur aktuellen Wirtschaftspolitik sowie deren Einschätzung im Hinblick auf zukünftige Herausforderungen. Vor allem bei dem Blick auf die Zukunft ist das Urteil in allen europäischen Regionen stark negativ. „In Deutschland kritisieren die Experten, dass die Wirtschaftspolitik planlos erscheint und zu wenig auf Marktmechanismen setzt“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke.
Bei der Bewertung der politischen Lage macht das Ifo eine klare geografische Kluft aus: Experten aus Regionen im nördlichen Teil der Welt berichteten von einer Verschlechterung, Experten aus Regionen im südlichen Teil der Welt (mit Ausnahme Südamerikas) hingegen von einer Verbesserung der politischen Lage. Die Performance der Regierung wird in Europa und den meisten Teilen Amerikas zunehmend kritisch gesehen. In Asien hingegen beobachten die Experten der Umfrage zufolge eine Verbesserung der Regierungsleistung. Zudem wurde die politische Stabilität global besser beurteilt – ein Trend, der bereits seit Jahresanfang währt.