Exportchampion fürchtet den Mai
Chinas monatliche Außenhandelsdaten sind dafür bekannt, notorisch volatil zu sein – erst recht in Coronazeiten. Entsprechend hatten sich China-Ökonomen gegenseitig darin übertroffen, ein Massaker an der Exportfront zu prognostizieren. Nun ist man ziemlich baff, weil Chinas Exporte im April ein recht ansehnliches Wachstum von 3,5 % gegenüber dem von Corona gänzlich uninfizierten Vorjahresmonat hingelegt haben. Ist der Exportweltmeister also gegen jegliche Unbill gefeit? Mit Sicherheit nicht. Vielmehr haben die Experten eine Art Rollover veranlasst und düstere Prognosen einfach auf den Mai weitergeschoben. Der soll kein Wonnemonat werden. Zum einen weil Einkaufsmanagerdaten zeigen, dass neue Exportaufträge voll in den Keller gehen. Zum anderen ist da noch ein gewisser Donald Trump. Der hat, vom Wahlkampf verblendet, gegenwärtig nichts Besseres zu tun, als den im Januar mühsam gestrickten bilateralen Handelspakt wieder in Frage zu stellen. Jetzt droht Trump China als “Verursacher” der Corona-Pandemie mit neuen US-Zollsalven zu bestrafen.nh