Die deutschen Exporteure zeigen sich im Januar in deutlich besserer Stimmung als zum Jahresende. Das Ifo-Barometer der Exporterwartungen ist um 4,5 auf 17,4 Punkte gestiegen. Einen besseren Wert gab es zuletzt im September 2021. „Die deutsche Industrie startet hoffnungsvoll ins neue Jahr“, kommentierte Ifo-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der monatlichen Umfrage unter 2300 Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes. Nahezu alle Branchen rechnen mit Zuwächsen. Allein die Textil- und Bekleidungshersteller, die Drucker und die Nahrungsmittelindus­trie erwarten sinkende Auslandsumsätze.

Grund für Optimismus dürften die jüngsten Entspannungssignale bei den Lieferkettenproblemen sein, die sowohl der Einkaufsmanagerindex als auch das Ifo-Geschäftsklima gebracht hatten. Im Januar berichteten nur mehr rund 67% der Indus­trieunternehmen über Beschaffungsprobleme. Im Dezember waren es noch 82%. Experten warnen allerdings, dass eine Eskalation des Ukraine-Konflikts den globalen Lieferkettenstress verstärken könnte. Gleiches gilt für größere Infektionsausbrüche in China, das eine Nulltoleranzstrategie in Sachen Corona fährt und erneut Produktionsstätten und Häfen stilllegen könnte. Experten blicken daher sorgenvoll auf die Olympischen Winterspiele in Peking – sowohl in der Bubble als auch bei der Einreise wurden bereits etliche Coronafälle verzeichnet.