EZB hält nun auch Ramschanleihen

Portugal schrammt an Herabstufung vorbei

EZB hält nun auch Ramschanleihen

BZ Frankfurt – Die Europäsche Zentralbank (EZB) sitzt im Zuge ihres billionenschweren Wertpapier-Kaufprogramms nun erstmals auch auf Ramschanleihen. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) stufte die Kreditwürdigkeit des deutschen Düngemittelkonzerns K+S am Freitag auf “BB+” herab. Damit haben die Titel des Kasseler MDax-Unternehmens nicht mehr das Gütesiegel “Investment Grade”. Die Euro-Wächter hatten im Zuge ihrer Anleihenkäufe mehrere K+S-Schuldpapiere erworben. Ein EZB-Sprecher wollte sich nicht äußern, was die Notenbank mit den Anleihen nach der Herabstufung unternehmen werde.Firmenanleihen müssen das Siegel “Investment Grade” besitzen, damit sie von der EZB gekauft werden können. Das gilt auch für Staatsanleihen, die den größten Teil des EZB-Programms ausmachen. So mehrten sich zuletzt die Sorgen um Portugal, dem unter den für die EZB relevanten vier Ratingagenturen nur noch die DBRS ein gutes Zeugnis ausstellt und deren Eiinschätzung zur Überprüfung anstand. Am Freitagabend war Erleichterung angesagt, als DBRS bekanntgab, Portugal weiter mit “BBB low” und einem stabilen Ausblick zu bewerten. Darin spiegele sich der Fortschritt wider, den die Regierung bei der Verringerung des Haushaltsdefizits gemacht habe sowie die proaktiven Maßnahmen zur Stärkung des Bankensystems, hieß es zur Begründung. Allerdings stehe Portugal weiter vor erheblichen Herausforderungen, etwa einem geringen Potenzialwachstum. Hätte die DBRS ihren Daumen gesenkt, hätte die EZB keine Anleihen mehr erwerben dürfen. Das hätte die Aufnahme von Krediten für Portugal verteuert.Auch für Frankreich gab es am Freitagabend positive Nachrichten: S & P hat den Ausblick auf “stabil” von “negativ” angehoben und das Rating mit “AA”, der drittbesten Note, bestätigt. Begründet wurde die Entscheidung mit Fortschritten der französischen Regierung bei der Konsolidierung der Staatsfinanzen. Außerdem habe es in Frankreich zuletzt eine fortlaufende Umsetzung von Reformen gegeben, hieß es weiter. Dies habe zu einem steigenden Wirtschaftswachstum geführt.—– Bericht zu K+S Seite 7