EZB: Negativzinsen unproblematisch

Börsen-Zeitung, 31.1.2017 dm Frankfurt - Die Europäische Zentralbank (EZB) ist in einem am Montag vorgelegten Economic Bulletin der Frage nachgegangen, inwieweit Kreditzinsen von Banken in der Eurozone durch geldpolitische Entscheide beeinflusst...

EZB: Negativzinsen unproblematisch

dm Frankfurt – Die Europäische Zentralbank (EZB) ist in einem am Montag vorgelegten Economic Bulletin der Frage nachgegangen, inwieweit Kreditzinsen von Banken in der Eurozone durch geldpolitische Entscheide beeinflusst werden. Jüngere unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen wie erweiterte Ankaufprogramme für Vermögenswerte, die Einführung eines negativen Einlagesatzes und gezielte längerfristige Refinanzierungsgeschäfte (TLTRO) hätten zu einem stetigen und breiten Zinsrückgang geführt. Wenn die nominalen Zinssätze in Richtung Nulllinie sinken, steige aber die Wahrscheinlichkeit der “Nichtlinearität geldpolitischer Übertragung”.Banken zögerten, Negativzinsen weiterzureichen, da sie nachteilige Effekte in Kundenbeziehungen befürchten. Doch gebe es bisher “keine Hinweise”, dass die Übertragung der Geldpolitik in der Eurozone signifikant durch Nichtlinearität beeinflusst sei. Auch spiele die Renditeentwicklung an den Staatsanleihemärkten eine Rolle. Mit einer Bankenunion würden strukturelle Schwächen gelöst und die Verknüpfung von Banken und Staatsanleihemärkten eliminiert, das Bankensystem werde robuster, was zur einheitlicheren Übertragung der Geldpolitik führe.